Konzentration - gewusst wie?
Die vier Formen der Konzentration
Um den Schuss ins Tor zu machen ruft ein Fußballer alle vier Formen der Konzentration ab, und zwar in Sekundenbruchteilen. Er muss sich von der ganzen Weite des Spielfeldes auf sein Ziel, das Tor, fokussieren und alle Störfaktoren ausblenden. Dann mental nach Innen gehen und den ganzen Körper, die Körperspannung, Rumpfmuskulatur etc. für den Schuss aktivieren und sich dann auf den einen Punkt in seinem Körper konzentrieren, von der Beinmuskulatur hinab zum Fuß, mit dem er im richtigen Moment das Tor macht.
Als Methode gesehen fokussiert er sich von einer Außen-Weit-Konzentration zur Außen-Eng-Konzentration, und von der Innen-Weit-Konzentration zur Innen-Eng-Konzentration.
Konzentration richtig einsetzen
Fußball hat also nicht nur mit Bewegung zu tun, sondern mit Konzentration. Hochleistungssportler, die in Sekundenbruchteilen ihre Leistung abrufen müssen, trainieren deshalb über Jahre nicht nur ihren Körper, sondern alle vier verschiedenen Aufmerksamkeitsformen. Das können wir auch. Wir können über Sport und Bewegung unsere geistige Konzentration trainieren und umgekehrt über mentales Training unsere Bewegungen optimieren und zum Beispiel reaktionsschneller werden.
Um Ziele zu erreichen, sollte man vorher überlegen: Wie setze ich meine Konzentrationsfähigkeit ein? Was ist dafür die richtige Konzentrationsart? Was ist dafür die richtige Trainingsmethode?
Balance finden
Um Körper und Geist zu verbinden, sind für den Anfang Balanceübungen eine gute Alltagsübung. Zum Beispiel, sich auf ein Bein stellen, in dieser Haltung das Gleichgewicht finden und dabei bis zehn zählen. Etwas schwerer wird die Übung, dasselbe mit geschlossenen Augen zu tun und dabei bis 20, bis 30 zählen. Nur sehr Geübte sollen dann versuchen, in dieser Haltung und mit geschlossenen Augen in die Hocke zu gehen.
Störfaktoren abschalten
Der moderne Mensch ist einer permanenten Reizüberflutung ausgesetzt. Schwierigkeiten, sich konzentrieren zu können, liegen deshalb häufig an Störfaktoren wie etwa Lärm. Es können aber auch die eigenen Gedanken sein, zum Beispiel Ängste, Zweifel am Erfolg einer Aufgabe.
Ein Standardverfahren der Verhaltenstherapie ist dagegen das "Thought Stopping", der Gedanken-Stopp. Sobald ein ablenkender Gedanke auftritt, ruft man dabei laut oder innerlich "Stopp". Dadurch wird der Gedankenfluss unterbrochen. Dann atmet man bewusst aus und richtet den Blick wieder auf die anstehende Aufgabe.
Für eine bessere Konzentration sollten wir unser Umfeld optimieren und alles, was wir tun, mit mehr Achtsamkeit tun. Deshalb haben Handy, Tablet und Notebook zum Beispiel auf dem Esstisch keinen Platz. Weil wir uns beim Essen auf das Riechen, Schmecken und Genießen konzentrieren. Das Handy sollte auch keinen Platz neben den Hausaufgaben finden. In einer Untersuchung gaben 50 % der Schüler an, durch Handynachrichten bei den Hausaufgaben gestört zu werden.
Pausen fördern die Konzentration
Untrennbar zur Konzentration gehört, auch wieder abschalten zu können. Gut ist, sich ca. 45 Minuten auf eine Sache zu konzentrieren und dann eine Pause einzulegen. Ein einfaches Mittel um den Wechsel zwischen Konzentration und Entspannung bewusst zu spüren und zu lernen, ist die "Progressive Muskelentspannung".