Erhaltung der geistigen Leistungsfähigkeit mit Vitamin B12 und B6 sowie Folsäure
Vitamin B12 ist essentiell wichtig für Blut, Zellen und Nerven
Genau genommen ist das Vitamin B12 eine chemische Verbindung. Sie kommt in allen Lebewesen vor. Schon daran lässt sich erkennen, dass sie eine grundsätzliche Bedeutung für das Leben hat. Einfach zusammengefasst ist Vitamin B12 an der Blutbildung, der Zellteilung und der Funktion des Nervensystems beteiligt. Es gehört zu einer ganzen Gruppe von chemischen Verbindungen, die man Cobalamine nennt.
Sowohl Tiere als auch Menschen sind nicht in der Lage, Vitamin B12 selbst herzustellen. Wir nehmen es über die Nahrung auf und verarbeiten es über den Magen-Darm-Trakt. Im Magen wird das Vitamin von Nahrungseiweißen abgespalten und mit dem sogenannten "Intrinsischen Faktor", - einem in der Magenschleimhaut produzierten Glykoprotein - verbunden. In dieser komplexierten Form wird Vitamin B12 in die Dünndarmzellen transportiert. Von dort aus wird es mit Hilfe weiterer Proteine über das Blut in die äußeren Gewebe verteilt.
Es ist wichtig, über den Aufnahmeweg Bescheid zu wissen, denn ein Mangel an Vitamin B12 kann nicht nur über die Ernährung auftreten, sondern auch durch eine Störung dieses Ablaufes: Wird der "Intrinsische Faktor" durch eine angegriffene Magenschleimhaut oder durch Medikamente (zum Beispiel Protonenpumpenhemmer) nicht ausreichend produziert, gelangt das Vitamin über die Nahrung zwar in den Magen, kann aber nur mangelhaft verarbeitet werden. Hinzu kommt, dass mit dem Älterwerden die Fähigkeit nachlässt, Vitamine von den Nahrungseiweißen abzuspalten.
Vitamin B6 stärkt Nerven und Abwehrkräfte
Vitamin B6 ist ein Sammelbegriff für drei chemische Verbindungen. Es spielt eine große Rolle für das Nerven- und Immunsystem, stellt Nervenbotenstoffe bereit und sorgt für einen ausgewogenen Energiehaushalt. Im Körper des Menschen ist Vitamin B6 an über hundert Abläufen im Aminosäuren-Stoffwechsel beteiligt, unter anderem beeinflusst und reguliert es den Homocystein-Blutspiegel.
Homocystein ist eine natürliche Aminosäure, die über die Nahrung aufgenommen wird und ausgesprochen giftig für die Zellen ist. Ein erhöhter Homocystein-Blutspiegel kann zum einen die Blutgefäße und Knochensubstanz schädigen. Zum anderen wird er im Zusammenhang mit Demenzerkrankungen im Alter beobachtet. Studien haben gezeigt, dass sich mit einer guten B-Vitamin-Versorgung sowohl die geistige Leistungsfähigkeit steigern, als auch das Risiko für einen Schlaganfall verringern lässt.
Folsäure - gut für Schwangere und Senioren
Auch die Folsäure gehört dem Vitamin-B-Komplex an. Wie alle Vitamine kann der Körper Folsäure nicht selbst herstellen, sondern muss sie über die Nahrung aufnehmen. Das Vitamin ist an der Synthese von DNS-Bausteinen und der Zellteilung beteiligt und deshalb für den Verlauf einer Schwangerschaft besonders wichtig. Mithilfe von Folsäure schließt sich zu Beginn der Schwangerschaft das Neuralrohr, aus dem sich später das zentrale Nervensystem, das Gehirn und das Rückenmark entwickeln.
Folsäure und Vitamin B12 sind voneinander abhängig. Aus diesem Grund kann die Folsäure nicht vollständig funktionieren, wenn ein Mangel an Vitamin B12 besteht - auch wenn sie ausreichend vorhanden ist. Beim sogenannten Methionin-Stoffwechsel bewirken die beiden Vitamine, dass Homocystein abgebaut und Nervenbotenstoffe (Neurotransmitter) für das Gehirn bereitgestellt werden.
Folsäure ist ein äußerst hitze- und lichtempfindliches Vitamin. Durch das Überlagern von Lebensmittel, Kochen sowie Zubereiten der Speisen in der Mikrowelle können bis zu 90 % Verluste auftreten!
Vorsorge gegen Demenzerkrankungen
Gerade bei älteren Menschen sind neurologische Symptome nicht zwangsläufig mit einer dementen Erkrankung verbunden, sondern möglicherweise mit einem Mangel an Vitaminen.
Wie wir gesehen haben, sind die B-Vitamine Folsäure, B12 und B6 wichtig für die kognitive Leistungsfähigkeit. Jedoch kann altersbedingt die Aufnahme der Vitamine, insbesondere von Vitamin B12, beeinträchtigt sein, so dass Stoffwechselfunktionen langsam nachlassen. Chronische Erkrankungen und die Einnahme von Medikamenten kommen erschwerend hinzu.
Schon ab etwa dem 50. Lebensjahr erhöht sich bei den meisten natürlicherweise der Homocystein-Blutspiegel. Eine gute Versorgung mit den B-Vitaminen Folsäure, B12 und B6 erniedrigt erhöhte Homocystein-Werte, womit das zentrale Nervensystem unterstützt wird und die Gehirnfunktionen besser erhalten bleiben. Über diesen Weg ist die Einnahme der B-Vitaminkombination auch eine vorbeugende Maßnahme gegen Demenzerkrankungen.