Alzheimer und andere Demenzformen

Über das Vergessen - Alzheimer und andere Demenzformen

Schon heute ist Alzheimer die weitaus häufigste Form der Demenz. Jedes Jahr erkranken in Deutschland zwischen 120.000 und 160.000 Menschen daran.

Von der Wahrscheinlichkeit, an Alzheimer zu erkranken

Die Wahrscheinlichkeit der Erkrankung an Alzheimer, nimmt mit den Jahren zu. Die meisten Alzheimer-Patienten sind älter als 75 Jahre. Bei den über 90-Jährigen leidet jeder Dritte daran. Da die Lebenserwartung für viele Menschen steigt, wird es in Zukunft immer mehr Alzheimer-Erkrankungen geben. Weil Frauen durchschnittlich ein höheres Alter erreichen als Männer, sind auch mehr Frauen davon betroffen.

Deutliche Symptome

Im Gegensatz zur Altersvergesslichkeit verändern sich bei Alzheimer die mentalen Fähigkeiten innerhalb eines Jahres deutlich schneller. Ein schlechter werdendes Gedächtnis ist nur das erste Symptom. Auch das chronometrische (von griech. chronos - Zeit) Gedächtnis verändert sich. Der Betroffene bringt Uhrzeiten und Wochentage durcheinander, später Vergangenheit und Gegenwart. Der Wortschatz verkleinert sich. Der Orientierungssinn und die Alltagskompetenzen lassen nach. Der Betroffene reagiert darauf mit Schutzmechanismen. Weil er seine Umwelt immer schlechter einordnen kann, zieht er sich von ihr zurück. Er kann ängstlich, aggressiv oder misstrauisch werden, aus spontanen Stimmungsschwankungen heraus.

Auf der Suche nach Ursachen

Demenzformen wie Alzheimer sind Erkrankungen des Gehirns. Schon Alois Alzheimer, der Entdecker der Krankheit, beobachtete Ablagerungen von Eiweißstoffen im Gehirngewebe. Diese Eiweißablagerungen werden seither intensiv untersucht. Die Erkenntnisse dazu sind jedoch widersprüchlich, da es auch Menschen gibt, die trotz beträchtlicher Ablagerungen nicht an Alzheimer erkranken.

Alzheimer-Patienten weisen typischer Veränderungen in ihrem Gehirngewebe auf. Vor allem sterben Nervenzellen ab, bis zu einem Fünftel aller Zellen. Zusätzlich ist der Signalaustausch zwischen den verbliebenen Nervenzellen gestört. Die genauen Ursachen für diese Vorgänge sind noch immer unbekannt.

Andere Demenzformen

Durchblutungsstörungen und Sauerstoffentzug können das Gehirn schädigen. Man spricht dann von einer vaskulären Demenz.

Zum Formenkreis der degenerativen Demenz gehört neben Alzheimer die sogenannte "Frontotemporale Demenz" (Pick-Krankheit). Die Forschung vermutet, dass Mutationen bestimmter Gene dazu führen. Dabei werden stirn- und schläfennahe Bereiche des Gehirns geschädigt. Bei der Lewy-Körperchen Demenz kommt es zur Verklumpung von Eiweißkörperchen im Gehirn, den sogenannten Lewy-Körperchen. Sie führt zum Verlust von Synapsen und damit zu Ausfallerscheinungen.

Zu den andernorts klassifizierten Erkrankungen gehört u. a. Parkinson. Bei bis zu 40% aller an Parkinson erkrankten Patienten mündet die Krankheit auch in eine Einschränkung der geistigen Leistungsfähigkeit.

Kann man Demenzerkrankungen vorbeugen?

Es gibt grundsätzliche Vorbeugemaßnahmen, gegen Demenz, Alzheimer inbegriffen. Regelmäßige geistige Aktivitäten können das Risiko für Demenzerkrankungen um etwa 20 % verringern. Sport und Bewegung sind ein weiterer Schutz. Man schult damit seine Konzentration, sein Koordinationsvermögen, sein motorisches Gedächtnis und regt eine bessere Durchblutung des Gehirns an. Wichtig ist, die Übungen abzuwechseln und sich immer neuen Aufgaben zu stellen.