Therapiemöglichkeiten bei tumorbedingter Knochenzerstörung

Therapiemöglichkeiten bei tumorbedingter Knochenzerstörung

Störungen des Knochenstoffwechsels

Ein krankhaft gesteigerter Knochenabbau liegt bei Knochenmetastasen bösartiger Tumore, beim Multiplen Myelom (vom Knochenmark ausgehende Zellwucherungen), bei Osteoporose (Auflösung von Knochengewebe) und häufig auch nach Knochenbrüchen vor.

Ein übersteigerter Knochenabbau, beispielsweise in Folge eines Tumors, verursacht meist erhebliche Knochenschmerzen und führt nicht selten zu Spontanbrüchen.
In vielen Fällen kommt es zu erhöhten Calciumwerten im Blut, woran bis zu 20 Prozent aller Krebspatienten und über 45 Prozent der Patienten mit Multiplem Myelom leiden. Bei unzureichender Behandlung kann diese Erhöhung des Calciumwertes zu lebensbedrohlichen Zuständen führen.

Unter den soliden (üblichen) Tumoren kommt es vor allem beim Mamma- und Prostatakarzinom (Brustkrebs und Prostatakrebs) zu Knochenmetastasen. Die Ursachen des Knochenabbaus beruht dabei vorwiegend auf der Stimulierung von knochenabbauaktivierenden Faktoren durch den Tumor.

Therapeutische Möglichkeiten den Knochenabbau zu hemmen

 Eine früh einsetzende Therapie mit der Wirstoffgruppe, wie z. B. Chlodronat kann eine Reduktion der tumorbedingten Knochenzerstörung erzielen, indem die Aktivitäten der knochenabbauenden Zellen rasch und anhaltend gehemmt wird.
Der Einsatz des Wirkstoffes ist sinnvoll, wenn ein krankhaft gesteigerter Knochenabbau vorliegt, wie es zum Beispiel bei Knochenmetastasen (nur maligne, also bösartige Tumore entwickeln Knochenmetastasen) der Fall ist.
Clodronat hemmt wirkungsvoll das Fortschreiten des Knochenabbaus durch den Tumor und stoppt damit die Calciumzufuhr in den Blutkreislauf aus den Knochen.Ein direkter Einfluss auf das Tumorgewebe besteht nicht, daher ist eine tumorspezifische Therapie unbedingt erforderlich. Bei der unterstützenden Tumor-Therapie werden mit dem Einsatz von Clodronat zwei Ziele erreicht:

  1. Die Behebung bzw. Verhinderung einer lebensbedrohlichen Krise durch erhöhte Calcium-Spiegel im Blut (Hyperkalzämie) und
  2. Besserung der Schmerzzustände bei Knochenmetastasen sowie eine Verhinderung von Spontanbrüchen.

Durch die Linderung der Knochenschmerzen bleibt die Mobilität der Patienten erhalten, Schmerzmittel können eingespart und Folgekosten reduziert werden, z. B. Krankenhausaufenthalte.