Zivilisationskrankheit Nackenschmerzen

Zivilisationskrankheit Nackenschmerzen

Nackenschmerzen betreffen fast genau so viele Menschen wie Kreuzschmerzen und ist in der Bevölkerung weit verbreitet. Sie entstehen meist im Zusammenhang mit Verspannungen und Verkrampfungen der Halsmuskulatur und führen zu ziehenden Schmerzen oder Steifheit im Nacken-, Hals- und Schulterbereich.

Häufig werden der Hals oder die Schultern steif und der Kopf kann nur unter Schmerzen gedreht oder bewegt werden. Häufigste Ursache für Nackenschmerzen sind Muskelverspannungen durch falsches Liegen oder Sitzen ebenso wie durch Zugluft, Überlastung der Nackenmuskeln, Muskelzerrung durch falsche Bewegungen, Bandscheibenschaden an der Halswirbelsäule, Abnutzungsvorgänge, Wirbelkörperveränderungen, Nervenreizungen oder -schaden durch Knochenveränderungen und Gefäßveränderungen. Einen nicht zu unterschätzenden Faktor als Auslöser von Nackenschmerzen spielt dabei die psychische Komponente: "Negative Gedanken oder Stress, in Kombination mit Muskelverspannungen durch seelische Belastungen können chronische Nackenschmerzen hervorrufen.

Hintergrund für die Beschwerden ist die besondere Beweglichkeit der Halswirbelsäule. In keinem anderen Wirbelsäulenabschnitt sind derartige Drehungen und Neigungen möglich wie in den Gelenken zwischen den sieben Halswirbelkörper. Dieses hohe Bewegungsausmaß bringt aber auch eine höhere mechanische Belastung und stärkere Abnutzung mit sich. Wenn die Nackenschmerzen bis in die Schulter, ins Schulterblatt oder sogar bis zu den Armen ausstrahlen, steckt sehr oft eine Nervenreizung oder -schädigung dahinter. Typisch für diese Schmerzen ist, daß sie bis zu 3 oder 6 Monaten andauern. Eine ärztliche Untersuchung sollte in jedem Fall stattfinden, selbst wenn die Nackenschmerzen nach einigen Tagen wieder verschwinden. Wer mit Nackenschmerzen zu lange wartet, riskiert chronische Schmerzen und hinter lang anhaltenden Nackenschmerzen können sich auch ernsthafte Erkrankungen verbergen.

Der Arzt wird mit Ihnen die Ursache und das Ausmaß der Beschwerden feststellen und die entsprechende Therapie einleiten. Eine erfolgreiche Therapie muß daher interdisziplinär gestaltet sein: Neben der Schmerztherapie mit Medikamenten sind auch die Kraft- und Bewegungstherapie (Physiotherapie), Ergotherapie und eine psychologische Betreuung erforderlich. Eventuell kann auch eine milde Extensionsbehandlung (Streckung), Chiropraktik (Einrenkung) oder Massage helfen.

Doch auch durch Eigenhilfe kann die ärztliche Behandlung unterstützt und Schmerzen gelindert werden. Hilfreich sind oft Entspannungsübungen oder Krankengymnastik, aber auch Dehnungsübungen der Schulter-Nacken-Muskulatur. Testen Sie, ob Ihrem Nacken Wärme oder ggf. Kälte hilft. Beides kann die Schmerzen lindern. Einreibungen und sanfte Massagen im Nacken- und im oberen Rückenbereich mit Salben aus dem Bienenstock, mit asiatischem Tigerbalm, mit Franzbranntwein oder Melissengeist können ebenfalls eine Schmerzlinderung bringen.

Zur Vorbeugung von Nackenschmerzen ist eine gute körperliche Gesamtverfassung wichtig. Stärken Sie die Schulter-Nacken-Muskulatur durch gymnastische Übungen und achten Sie auf eine richtige, aufrechte Körperhaltung. Bei sitzender Tätigkeit für optimale Sitzverhältnisse und regelmäßige Entspannungspausen sorgen. Täglicher Ausdauersport verbessert das Körpergefühl, stärkt das Selbstbewußtsein und hebt die Laune. Spezielle Nackenstützkopfkissen eignen sich besonders zum Schlafen oder Sitzen und sorgen für eine entspannte Stellung der Halswirbel.

Wenn Sie körperlich aktiv bleiben und frühzeitig eine effektive Behandlung beginnen, besteht die Möglichkeit auf Schmerz- und Beschwerdefreiheit.