Was ist ein "Pen"?

Was ist ein "Pen"?

 

Entwickelt wurde die Spritzhilfe "Pen" vor ca. 25 Jahren, um die Durchführung der intensivierten Insulintherapie zu erleichtern. Das Neue am "Pen" (englisch für Füllfederhalter) war, dass er eine Insulinpatrone enthielt, aus der durch Betätigung eines Druckknopfs die gewünschte Insulin-Dosis abgegeben wurde.

 

Die Pens sind mit einer ganz dünnen Injektionsnadel versehen. Mit Hilfe der Dosiervorrichtung wird die entsprechende Insulinmenge eingestellt – das Aufziehen einer Spritze aus der Insulinampulle ist dabei überflüssig. Pens werden nicht im Kühlschrank aufbewahrt und sind auch ideal für unterwegs. Bei aller Flexibilität sollten sie aber nicht extremen Temperaturen (Hitze und Kälte) ausgesetzt werden.

Die Aufbewahrung der Pens im Kühlschrank ist nicht empfehlenswert, da es durch die Kälte zu einer Volumenreduzierung, bzw. bei Erwärmung zu einer Volumenausdehnung kommen kann. Dies hat ein Nachziehen von Luft zu Folge.

 

Die Vielfalt ist groß

Inzwischen ist eine kaum noch zu übersehende Vielfalt unterschiedlich ausgestatteter Injektionshilfen auf dem Markt. Jeder, der auf Insulin angewiesen ist, kann heute ein auf seine Bedürfnisse abgestimmtes Gerät finden. Die Einmalspritzen (U40) wurden dadurch weitgehend verdrängt – etwa 90 Prozent der insulinspritzenden Menschen mit Diabetes mellitus in Deutschland nutzen heute Pens. Die Voraussetzung ist, dass entsprechend vorgefüllte Ampullen/Patronen für einen Pen verfügbar sind. Diese gibt es fast ausschließlich in der Konzentration U100 (das heißt in 1 ml befinden sich 100 Internationale Einheiten Insulin).

Die intensivierte Insulintherapie, die eine Injektion von schnell wirkendem Insulin vor allen Hauptmahlzeiten vorsieht, begann Mitte der 80er-Jahre die konventionelle Therapie (mit täglich nur zwei Injektionen) zu verdrängen. Der Pen wurde schnell zum unverzichtbaren Bestandteil der intensivierten Insulintherapie.

Das Angebot an Insulin-Pens ist vielfältig. Jeder Hersteller möchte hier seine Ideen verwirklichen. Elegant, klassisch, metallic, knalligbunt – in vielen Farben und Formen sind sie zu haben. Welcher Pen der beste ist, kann jedoch niemand sagen.

Hier muss die Antwort lauten: Wie so oft im Alltag, jeder entscheidet selbst, was ihm gefällt. Dem einen ist die Farbe wichtig, der nächste möchte einen möglichst kleinen Pen haben, der dritte achtet mehr auf Technik oder Elektronik und der übernächste mehr auf den Dosierknopf, auf Einfachheit, wenig Technik und hohen Sicherheitsfaktor. Somit wird klar: Es gibt nicht den Pen für den Anwender.

 

Vorteile des Pens

Mit dem neuen Gerät ist es möglich, sich an jedem Ort eine Injektion zu geben – unauffällig und ohne Aufziehen des Insulins in die Spritze. An die jeweiligen Insulinflaschen muss nicht gedacht werden, im Pen ist alles bereits perfekt vorbereitet. Er ist praktisch, unauffällig und lässt sich leicht bedienen, sodass die Insulingabe in der Öffentlichkeit nur ein geringes Problem darstellt. Das Risiko für fehlerhaftes Aufziehen des Insulins, das insbesondere bei älteren Menschen auftreten kann, wird vermindert, wodurch sich eine Unabhängigkeit von fremder Hilfe ergibt. Die genannten Gründe können auch zu einer besseren Blutzuckereinstellung führen.

Die Patronen reichen für ca. ein bis zwei Wochen, in Abhängigkeit vom täglichen Insulinbedarf. Alle Pen-Patronen enthalten U100-Insuline. Zu den Pens gehören die jeweiligen aufschraubbaren Insulinkanülen (=Nadeln), die ebenso wie Insulinspritzen – bei sachgemäßem Gebrauch - wegen der desinfizierenden Wirkung der Insulinzusätze mehrfach (drei- bis fünfmal) verwendet werden können (Quelle: Insulinausschuss der DDG, 1999). Bei sichtbarer Beschädigung, zum Beispiel defekter Spitze oder schiefer Nadel, sollten Sie das Material jedoch sofort wechseln! So vermeiden Sie, dass kleinste Verletzungen das Gewebe schädigen.

Es ist nur sinnvoll, einen Pen zu verwenden, wenn man ihn regelmäßig benutzt. Angebrochene Insulinpatronen sollten nicht länger als vier Wochen in Gebrauch sein, danach ist die Wirkung des enthaltenen Insulins nicht mehr gewährleistet.

Die Pens werden vom Arzt oder von der Ärztin verschrieben, sowie im Rahmen einer strukturierten Diabetiker-Schulung abgegeben.