Zucker und Diabetes

Zucker und Diabetes

Es gibt Krankheiten, die wir spontan mit bestimmten Begriffen verbinden: Zu Mallorca-Akne gehört die Sonne, zum Heuschnupfen die Pollen von Birken und Gräsern. Beim Stichwort Diabetes denken viele Menschen direkt an Zucker.

Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Erkrankung Diabetes mellitus im Volksmund auch "Zuckerkrankheit" genannt wird. Diese Bezeichnung hat historische Gründe: Bei unbehandelten Diabetikern kann der Glukosespiegel im Blut (Blutzuckerspiegel) so hoch ansteigen, dass die so genannte Nierenschwelle überschritten wird. Als Folge wird Glukose mit dem Harn ausgeschieden. Und - er schmeckt süß, wie schon die Ärzte im alten Griechenland feststellten. Durch die fälschliche Bezeichnung hält sich auch der Glaube, wer gern und oft Süßes isst, werde zuckerkrank.

Übergewicht bekämpfen, heißt Diabetes verhindern

Für die Entwicklung der Zuckerkrankheit (Diabetes-Typ 2), im Volksmund auch "Altersdiabetes" genannt, spielt eine genetische Veranlagung eine Rolle. Aber durch Übergewicht wird die Entstehung der Krankheit gefördert, auch bei Jugendlichen. Ein zu hohes Körpergewicht beeinflusst die Insulinwirkung im Körper. Die Mehrheit der Typ 2-Diabetiker ist übergewichtig. Eine Reduktion des Körpergewichts führt bei ihnen üblicherweise zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels. Der Konsum von Zucker ist dagegen nicht ursächlich an der Ausbildung der Krankheit beteiligt, wie verschiedene Studien zeigen.

In die Ernährungsempfehlungen für Diabetiker sind diese Erkenntnisse bereits eingeflossen. Das früher Diabetikern auferlegte strikte Zuckerverbot ist nicht mehr zeitgemäß. Auch sie dürfen bei ihrer Ernährung zuckerhaltige Lebensmittel verwenden und in Maßen genießen. Wichtig, sowohl zur Vorbeugung von Diabetes als auch bei der Therapie, ist eine ausgewogene Ernährung und reichlich Bewegung.