Letzte Chance für die Grippe-Impfung
Das Virus schädigt die Schleimhaut der Atemwege und mindert ihre Abwehrkraft. Dadurch wird der Körper für weitere schwere Infektionen anfälliger, gefährliche Komplikationen wie Lungenentzündung und Herzmuskelentzündung können die Folge sein.
Was die Grippeviren so gefährlich macht, ist ihre Wandlungsfähgikeit, denn das Virus ändert seine Oberfläche jedes Jahr. Noch dazu ist das Grippevirus sehr ansteckend und breitet sich rasch im Körper aus. Bei jungen Personen, die keine zusätzliche Erkrankung haben, verläuft die Krankheit in der Regel ohne Komplikationen. Für ältere Menschen, sowie für Erwachsene und Kinder mit Vorerkrankung oder Abwehrschwäche stellt sie im schlimmsten Fall eine tödliche Bedrohung dar. Grippe ist die Infektionskrankheit, an der in Deutschland die meisten Menschen sterben.
Die Grippe-Impfung ist ein Totimpfstoff, das heißt der Impfstoff besteht aus Influenza-Viren, welche die Krankheit nicht mehr auslösen können. Die Impfung ist eine aktive Impfung, die gespritzt wird. Aktiv deshalb, da der Körper nach der Impfung Antikörper gegen das Virus bildet. Infiziert man sich später mit den Viren, greifen die aufgrund der Schutzimpfung gebildeten Antikörper eindringende Viren sofort an und fangen diese ab. Die Viren können sich nicht mehr vermehren, ein Krankheitsausbruch bleibt in der Regel aus. Vor Erkältungen schützt die Impfung allerdings nicht, denn grippale Infekte werden von einer Vielzahl anderer Viren ausgelöst.
Winterzeit ist Grippezeit und wer sich vor der jährlichen Grippe-Welle in den Monaten Dezember bis Februar sicher schützen möchte, sollte jetzt noch an die rechtzeitige Impfung denken. Erstens dauert es nach der Impfung zwei bis drei Wochen, bis sich ein Schutz aufbaut und zweitens kommen in der kalten Jahreszeit viele Patienten schon mit Erkältung in die Praxis, was manchmal eine Grippeimpfung ausschließt.
Eine rechtzeitige Grippeimpfung wird allen Personen über 60 Jahre, Menschen mit chronischen Grunderkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenleiden wie Asthma oder Bronchitis, chronischen Nierenleiden, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus, sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem empfohlen. Die Impfempfehlung erstreckt sich zudem auf diejenigen, die mit vielen Menschen in Kontakt kommen und damit einer erhöhten Ansteckungsgefahr ausgesetzt sind.
Auch Kinder können bereits ab dem sechsten Lebensmonat gegen Influenza geimpft werden, denn gerade Babys und Kleinkinder sind häufig von Komplikationen wie einer Mittelohr- und Lungenentzündung betroffen und speziell Kinder mit chronischen Krankheiten oder Immundefekten sollten jährlich eine Schutzimpfung erhalten. Doch jeder kann sich impfen lassen, auch wenn er nicht zu den Risikogruppen zählt. Ansprechspartner ist der Hausarzt, der Betriebsarzt oder in Alten- und Pflegeheimen der Heimarzt. Älteren Menschen und Personen mit chronischen Grunderkrankungen wird dabei zur gleichzeitigen Impfung gegen Pneumokokken geraten, den Erregern der Lungenentzündung.
Nach einer Influenza-Impfung kann es innerhalb von 24 bis 48 Stunden zu einer Schwellung und Rötung der Einstichstelle kommen. Auch ein nach der Impfung auftetender Anstieg der Körpertemperatur, kombiniert mit leichtem Unwohlsein und Gliederschmerzen ist Ausdruck der Auseinandersetzung des Organismus mit den Impfstoffbestandteilen. Diese Symptome sind in der Regel nach eins bis drei Tagen vorbei. Im Allgemeinen ist die Grippe-Impfung jedoch sehr gut verträglich.