Ohne Stress in den Urlaub

Ohne Stress in den Urlaub

Für viele Menschen ist die schönste Zeit im Jahr die Ferien- und Urlaubszeit. Doch auch diese Zeit kann sowohl auf der Ebene Familie, als auch durch medizinische Komplikationen Probleme hervorrufen.

Die Urlaubswünsche sind von Person zu Person sehr verschieden. Gerade innerhalb einer Familie ist es schwierig, alle Wünsche zu koordinieren.

Aber gerade diejenigen, die eine Erholung besonders nötig haben, erkranken oft in der freien Zeit. Kurz vor dem Urlaub nehmen Arbeitsmenge und Zeitdruck im Job häufig zu. Hinzu kommt der Stress der Urlaubsvorbereitung. Wenn dann zu Beginn des Urlaubs die ganze Anspannung abfällt, werden viele Menschen krank. Dieser Effekt lässt sich als so genanntes Open-Window-Phänomen beschreiben: Bei Stress läuft das körpereigene Immunsystem auf Hochtouren, die Zahl der für die Immunabwehr zuständigen Killerzellen und Lymphozyten steigt zunächst an. Sobald die Erholung einsetzt, fällt ihre Anzahl jedoch steil unter das normale Niveau. Die Immunabwehr ist dann extrem geschwächt und Krankheitserreger werden nicht mehr abgewehrt. Gerade in den ersten Urlaubstagen kommt es bei Betroffenen häufig zu Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Erkältungssymptomen und Müdigkeit.

Der Urlaubsstress beginnt demnach im Allgemeinen schon lange vor dem Urlaub, wenn man nicht entsprechend plant und Vorbereitungen trifft. Selbst die Anreise sollte bereits in den Urlaub integriert und stressfrei gestaltet werden. Langfristig und frühzeitig mit der Planung beginnen, kann stressabbauend sein und sogar Teil des Vergnügens werden.

Grundsätzlich ist ein gewisses Maß an Gelassenheit nicht nur im Alltag sinnvoll, sondern gerade im Urlaub, denn aus psychologischer Sicht sollte ein Urlaub eine angenehme Unterbrechung der Arbeit sein. Urlaub sollte im Idealfall genau das bieten, was im Alltag und durch die Arbeit zu kurz kommt. Aber auch darauf müssen Körper und Seele vorbereitet werden. Für Urlauber empfiehlt es sich demnach, zwischen Arbeitsende und Erholung ein bis zwei Tage einzuplanen, um den Übergang fließend gestalten zu können. Urlaubsbeginn, doch der Stress hört nicht auf: Streit mit dem Partner oder der Familie, enge Hotelzimmer und unerfüllte Erwartungen machen Erholung unmöglich. Außerdem sorgen oftmals körperliche Belastungen wie Jetlag und Klimawechsel für Erschöpfung, Kreislaufprobleme oder Verdauungsstörungen. Eine ständige Erreichbarkeit etwa durch Handy schadet ebenfalls der Erholung. Urlaub allerdings heißt sich etwas zu leisten, wofür sonst nie Zeit ist: lesen, spazieren gehen, gemütlich essen.

Der Urlaub ist für viele Menschen eine Chance, Veränderungsstrategien für den Alltag einzuholen. Wer im Urlaub Sport beginnt und ihn auch im Alltag fortsetzt, kann sein Erholungsreservoir immer wieder auffüllen. Wer seine Ernährungsgewohnheiten umstellt und dies zu Hause weiterführt, kann einen Teil zur Gesundheit beitragen. Wer im Urlaub mehr Zeit für Gespräche mit dem Partner findet, kann diese Phasen auch im Alltag einplanen. Wichtig im Urlaub ist, einen körperlichen Ausgleich zu schaffen. Sport kann beim Abschalten helfen; ebenso andere Tätigkeiten, die einen Gegenpol zur Arbeit bilden. Aber auch Faulenzen und soziale Aktivitäten spielen eine Rolle.

Wenn einen zu Hause viel an die Arbeit erinnert, kann es schwierig sein, sich dort richtig zu erholen. Auf jeden Fall sollte auch dann etwas besonderes unternommen werden. In einer anderen Umgebung allerdings ergeben sich leichter neue Anregungen für den Alltag. Das Verreisen in andere Länder oder Regionen ist an sich schon empfehlenswert; aber durch Kofferpacken, lange Autofahrten oder Flugreisen auch wieder mit Stress verbunden. Daher gleichen sich die Vor- und Nachteile einer Reise zusammengefaßt häufig aus.