Medizin­lexikon

Blutlipide

Blutlipide (=Blutfette) sind ein normaler Bestandteil des Blutes. Bei einer Erhöhung (=Hyperlipidämie =Hyperlipoproteinämie) werden sie vermehrt in Arterienwände aufgenommen und abgelagert. Die Wanddicke nimmt zu und die vom Blut durchströmte Öffnung wird kleiner (=Arteriosklerose). Darüber hinaus können Arterienwandeinrisse (=Rupturen) entstehen. Diese Veränderungen betreffen vorzugsweise den Kopf und das Herzen mit den Folgekrankheiten Schlaganfall und Herzinfarkt.

Eine Senkung der Blutfette schützt somit vor einer raschen Arteriosklerose und dient der Vorbeugung (=Prävention =Prophylaxe) gegenüber den Folgen einer Durchblutungsstörung. Die wichtigsten Blutfette sind Triglyzeride (normal bis 150 mg/dl) und das Gesamtcholesterin (normal bis 200 mg/dl). Das Cholesterin wird in das schädliche LDL-Cholesterin (normal bis 130 mg/dl) und das schützende HDL-Cholesterin (normal ab 40 mg/dl) unterteilt.

Eine Erhöhung der Blutfette selbst bereitet keine Beschwerden (=Symptome) und wird lediglich durch eine gezielte Blutuntersuchung entdeckt. Die Patienten werden erst dann auffällig, wenn die Arteriosklerose fortgeschritten ist und zu Durchblutungsstörungen führt.

Die Behandlung der Hyperlipidämie erfolgt zunächst durch Gewichtsreduktion, Bewegung und den Verzehr fettarmer Nahrungsmittel. Falls die Wirkung nicht ausreicht, werden Medikamente eingesetzt (z. B. CSE-Hemmer). Über die Notwendigkeit und den Umfang einer medikamentösen Therapie entscheidet der behandelnde Arzt. Die Effektivität wird durch wiederholte Blutkontrollen überprüft. Die Wirkung auf die Blutgefäße selbst ist schwer nachzuweisen.

Die Zukunftsperspektive (=Prognose) einer Arteriosklerose wird nicht nur durch die Blutfette, sondern auch durch andere Risikofaktoren (z. B. Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes mellitus) bestimmt. Patienten mit Hyperlipidämie können demzufolge sowohl gesund als auch durch Durchblutungsstörungen vorübergehend oder dauerhaft erkrankt sein.

Synonyme: Blutlipide, Blutfette, Hyperlipidämie, Hyperlipoproteinämie
Zurück zum Lexikon