Kamille (Matricaria recutita L. syn. Chamomilla recutita (L.) Rauschert)

Die Echte Kamille, auch als Mutterkraut bezeichnet, ist eine einjährige Pflanze, die wildwachsend bis zu 50 cm, kulturmäßig gezogen allerdings bis zu 80 cm hoch wachsen kann. Die Blätter sind wechselständig und zwei bis dreifach fiederteilig von grünweißer Farbe. Die Zungenblüten sind weiß, die Röhrenblüten sind oben trichterförmig und gelb. Im Unterschied zu den anderen Kamillenarten (z.B. Römische Kamille) hat die Echte Kamille kegelige und hohle Blütenköpfchen mit dem typischen apfelartigen Kamillengeruch. Die Kamille zählt zur Familie der Korbblütler.

Die Kamille findet man wildwachsend vor allem neben Äckern, Getreidefeldern sowie auf Ödland, Feldern und Schuttplätzen.

Medizinisch verwendet werden die Blüten und das daraus gewonnene ätherische Öl. Die Kamille ist eines der beliebtesten Volksheilmittel überhaupt und hat viele Anwendungsgebiete, sowohl innerlich als auch äußerlich. Im letzteren Fall wirken etwa Kamillenumschläge bei Entzündungen oder Verletzungen sowie Ohrenschmerzen, Dermatitis und Ekzeme desinfizierend und schmerzlindernd. Auch helfen äußerlich angewandte Kamillenblütenauszüge bei Entzündungen der Mundschleimhaut und des Rachens aber auch bei entzündlichen Veränderungen der Haut. Bekannt ist auch ein wachstumshemmender Effekt auf Bakterien und Pilze. Innerlich wirkt die Kamille hauptsächlich schweißtreibend, entzündungshemmend, erwärmend, krampfstillend, vor allem bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes. Bei Erkältungskrankheiten und Erkrankungen der Schleimhaut im Hals und Rachen wirkt inhalierter Kamillendampf oft wahre Wunder.

Synonyme: Kamille, Mutterkraut
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