Hoffnung für Diabetiker - Darmzellen von Mäusen produzieren Insulin

Hoffnung für Diabetiker - Darmzellen von Mäusen produzieren Insulin

Washington (dpa).
Kanadische Wissenschaftler möchten mit Hilfe der Gentherapie die Insulinspritze für Zuckerkranke ersetzten.

Sie haben bestimmte Darmzellen (K-Zellen) von Mäusen gentechnisch so verändert, dass sie die Aufgabe der zerstörten, Insulin produzierenden Zellen, übernahmen. Ihre Tierversuche stellen Anthony Cheung und Kollegen von der University of Alberta in Edminton (Kanada) im US-Fachjournal "Science" (Bd. 290, S. 1959) vom Freitag vor.
Vorläufer dieser K- Zellen werden auch im menschlichen Darm gebildet. Diese Zellen wollen die Forscher nun derart gentechnisch verändern, dass sie jeweils genau die Menge des Hormons abgeben, die der Körper braucht, um sich den Blutzuckerschwankungen des Tages anzupassen. Bei Mäusen ist ihnen das nach einigen Anläufen schon weitgehend gelungen.
Die K-Zellen messen auch im gesunden Körper ohnehin schon den Blutzuckerspiegel. Sie produzieren normalerweise ein Hormon (GIP), dass die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse anregt, wenn der Blutzuckerspiegel nach dem Essen steigt.
Diabetes ist eine Störung im Zuckerstoffwechsel bei der Insulin entweder nicht gebildet wird oder nicht richtig wirken kann.
Der Grund liegt zum Teil in einer Zerstörung jener Zellen der Senkung des Blutzuckerspiegels verantwortlich ist, kommt es oft zu schädigend hohen Zukkerwerten im Blut des Diabetikers.
Folgen sind unter anderem Nierenschäden und Erblindung.