Fachbuch für Allergien

Allergische Erkrankungen gehören zu den großen medizinischen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Um die Versorgung Allergiekranker zu verbessern und die Zunahme von Allergien zu stoppen, sind fachübergreifende Maßnahmen erforderlich. Deshalb stellen die beiden verantwortlichen Fachgesellschaften, die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAI) und der Ärzteverband Deutscher Allergologen (ÄDA), unter dem Dach der Deutschen Akademie für Allergologie und Umweltmedizin (DAAU) den aktuellen Wissensstand der Allergologie in dem "Weißbuch Allergie in Deutschland" dar. 29 Autoren und 43 Kommentatoren haben an dem Weißbuch mitgearbeitet. Es enthält neben einer umfassenden Bestandsaufnahme konkrete Lösungsvorschläge für kurz- und mittelfristige Verbesserungen. Durch gezielte Maßnahmen könnte allergiekranken Menschen in Deutschland nachhaltig geholfen werden.

Die Fortschritte der experimentellen Immunologie und Allergologie der letzten Jahre haben eine Fülle neuer Erkenntnisse verfügbar gemacht. Richtig umgesetzt könnten sie für viele allergiekranke Patienten Linderung oder Heilung bringen.

Derzeit werden aber nur etwa zehn Prozent der Allergiker in Deutschland ausreichend versorgt. Das kann sich unser Land weder unter volkswirtschaftlichen noch unter gesundheitspolitischen Aspekten leisten - abgesehen vom persönlichen Leid der Patienten. Es muss und kann heute etwas getan werden, um die Zunahme allergischer Erkrankungen in Deutschland einzudämmen. Das Weißbuch bietet eine neutrale und fundierte Grundlage für die gesundheitspolitische Diskussion.

Die Herausgeber fordern die Gesundheitspolitiker von Bund und Ländern auf, an einer breiten Debatte zur Bekämpfung der Volkskrankheit Allergie und damit an einer Trendwende für eine bessere Versorgung der Patienten mitzuwirken.

Sofortprogramm für eine bessere Versorgung Allergiekranker

  • Entbagatellisierung allergischer Krankheiten und finanzielle Sicherung der notwendigen Therapie
  • Förderung der Allergiefrüherkennung durch Vorsorgeuntersuchungen und breite Aufklärung in Kindergärten und Schulen
  • Umfassende Information der Öffentlichkeit über allergische Erkrankungen und die Möglichkeiten zur Prävention
  • Qualitätssicherung der allergologischen Weiterbildung und der Weiterbildungsermächtigten
  • Fachgebietsüberschreitende Kompetenz für Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Allergologie
  • Aufbau von Lehrstühlen oder Abteilungen für Allergologie und experimentelle Allergologie an deutschen Hochschulen
  • Verstärkung der Forschungsanstrengungen zur Epidemiologie, Pathogenese, Diagnostik, Therapie und Prävention von Allergien
  • Aufnahme der Allergologie als Pflicht-Querschnittsfach in die medizinische Ausbildung
  • Konsequente Umsetzung der WHO-Empfehlungen: Verstärkter Einsatz der kausal wirkenden spezifischen Immuntherapie
  • Verbesserter Verbraucherschutz durch geeignete Deklarationsregeln allergierelevanter Produkte