Neue Chance für Brustkrebspatientinnen!

Neue Chance für Brustkrebspatientinnen!

Erweiterte Anti-Hormon-Therapie mit Aromatasehemmer

Brustkrebs ist mit rund 50.000 Neuerkrankungen und 18.000 Todesfällen pro Jahr die häufigste bösartige Tumorerkrankung bei Frauen in Deutschland. Doch dank immer besserer Therapiekonzepte, wie z. B. die erweiterte adjuvante Anti-Hormon-Therapie mit dem Aromatasehemmer Letrozol, kann das Rückfallrisiko der Patientinnen erheblich gesenkt werden.
Bei der Behandlung von Brustkrebs hat die adjuvante (ergänzende) Anti-Hormon-Behandlung einen festen Platz. Das hohe Rückfallrisiko von Brustkrebspatientinnen kann durch diese Therapieoption auch nach der operativen Tumorentfernung erfolgreich reduziert werden. Behandlungsstandard in der adjuvanten Anti-Hormon-Therapie ist derzeit die fünfjährige Gabe des Antiöstrogens Tamoxifen. Länger als fünf Jahre wird diese Behandlung jedoch nicht empfohlen, denn dann überwiegen die Nachteile die Vorteile der Therapie. Für Patientinnen ist dies eine Chance auf Zeit, denn die Hälfte aller Rückfallerkrankungen (Rezidive) treten erst nach fünf Jahren auf. Bisher gab es keine Therapieoption, die das weiterhin hohe Rückfallrisiko erfolgreich vermindern konnte.

 

Aktuelle Ergebnisse einer internationalen Studie (MA-17) mit über 5.000 Patientinnen belegen nun, dass eine erweiterte adjuvante Anti-Hormon-Therapie mit einem so genannten Aromatasehemmer Letrozol neue Hoffnung für Brustkrebspatientinnen bringt.


Neue Chance für Patientinnen: Die erweiterte adjuvante Anti-Hormon-Therapie

In der MA-17 Studie zeigte sich, dass sich das Rückfallrisiko der Patientinnen mit dem Aromatasehemmer im Vergleich zu Placebo um nahezu die Hälfte reduziert. Das Auftreten von Fernmetastasen (Tochtergeschwüren) wurde um 40 Prozent vermindert. Bei Patientinnen, bei denen der Krebs zum Zeitpunkt der Diagnose bereits auf die Lymphknoten übergegriffen hatte (nodalpositiv), konnte darüber hinaus erstmalig ein Überlebensvorteil nachgewiesen werden: Die Sterberate der Patientinnen verringerte sich unter der Letrozoltherapie um 39 Prozent!

Bereits erste Zwischenergebnisse der Studie im Herbst 2003 waren in der Wirkstoffgruppe bereits so überzeugend, dass die Einnahme von Placebo ethisch nicht länger vertretbar gewesen wäre. Den Patientinnen wurde deshalb ein Wechsel auf den Wirkstoff Letrozol angeboten.

 

Bislang ist Letrozol für die erweiterte adjuvante Therapie in den USA, der Schweiz, Rumänien und Großbritannien zugelassen. In der EU ist die Zulassung beantragt und wird in Kürze erwartet.


Welche Patientin ist für eine Anti-Hormon-Therapie geeignet?

Voraussetzung für eine Anti-Hormon-Therapie ist die eingestellte Funktion der Eierstöcke, wie z. B. nach den Wechseljahren (Postmenopause) sowie der Nachweis von so genannten „Hormonrezeptoren“ am Tumor. Etwa 70 bis 80 Prozent der Brusttumore weisen diese „Empfänger“ für weibliche Sexualhormone auf. Vor allem das Östrogen kann das Wachstum rezeptorpositiver Tumoren ungünstig beschleunigen. Antiöstrogene verhindern durch eine Blockade am Hormonrezeptor, dass körpereigenes Östrogen an den Tumor bindet. So entzieht es ihm den wichtigsten Wachstumsfaktor. Die Aromatasehemmer hingegen verhindern von vornherein die Produktion von körpereigenem Östrogen.

 


Privatdozent

Dr. med. Christian Jackisch:

„Jede Patientin mit positiven Hormonrezeptoren am Tumor sollte nach Möglichkeit eine Anti-Hormon-Therapie erhalten. Nur so kann der Krebs effizient bekämpft und besiegt werden.“

 

 


Linderung bei Knochenmetastasen
Im fortgeschrittenen Brustkrebsstadium sind Knochenmetastasen die häufigste und eine gefährliche Folgeerkrankung. Knochenmetastasen sind bösartige Tumorzellen des Primärtumors, die sich bei Brustkrebspatientinnen bevorzugt im Knochen ansiedeln. Botenstoffe der Krebszellen aktivieren die Knochenabbauzellen (so genannte Osteoklasten). Die Knochenstabilität nimmt ab, die Frauen haben starke Schmerzen und erleiden unbehandelt sogar Knochenbrüche. Besonders betroffen sind die Hüftknochen und die Wirbelkörper. Brechen letztere ein, kann es sogar zu einer Querschnittslähmung kommen. Eine moderne Therapiemöglichkeit zur Linderung der Schmerzen und zur Reduktion der Skelettkomplikationen sind Bisphosphonate. Insbesondere das Imidazol-Bisphosphonat Zoledronat hat sich in der Behandlung durchgesetzt. Es legt sich wie eine Schutzschicht um den Knochen und bremst die Aktivität der aggressiven Osteoklasten. Die Behandlung ist einfach: Alle drei bis vier Wochen erhält die Patientin ambulant eine mindestens 15-minütige Infusion, die gut verträglich ist.

 

Kontakt: Initiative „überLEBEN mit Brustkrebs“

- Postfach - 60147 Frankfurt am Main

[email protected]

 

www.ueberleben-mit-brustkrebs.de