Medizin­lexikon

Bluthochdruck

Der Bluthochdruck (=arterielle Hypertonie) ist ein über die Norm erhöhter Arteriendruck am Oberarm. Er beinhaltet 2 Zahlenwerte: systolisch/diastolisch. Der erstgenannte, höhere Druckwert wird während der Pumpphase (=Systole) des Herzens gemessen, während der zweite, niedrigere Wert während der Auffüllungsphase (=Diastole) besteht. Die Grenzwerte des normalen Blutdruckes wurden nach umfangreichen Untersuchungen an Patienten mit Gefäßerkrankungen (z. B. Herzinfarkt) von Ärzten festgelegt. Ein Bluthochdruck
liegt bei Werten von 140/90 mm Hg oder höher vor.

Eine primäre (=essentielle) Hypertonie hat keine bekannte Ursache. Sie findet sich bei 90 bis 95 % aller Patienten. Die Gründe für eine sekundäre Hypertonie sind bekannt und liegen in anderen Organen (z. B. Hormonstörungen, Nierenerkrankungen). Eine Hypertonie wird gefährlich, wenn sie über viele Jahre besteht und dann zu Gefäßverengungen führt, die selbst wiederum Ursache eines Schlaganfalles (=Apoplex), Herzinfarktes (=Myokardinfarkt) oder einer Herzschwäche (=Myokardinsuffizienz) sind.

Die Patienten sind zunächst beschwerdefrei oder klagen nur bei deutlich erhöhten Blutdruckwerten über Schwindel, Kopfschmerzen, Nasenbluten, Ohrensausen und Benommenheit.

Der behandelnde Arzt wird an 2 oder 3 Tagen beim sitzenden Patienten nach 5minütiger Ruhe Blutdruckmessungen vornehmen. Dabei wird eine breite Blutdruckmanschette um den Oberarm gelegt und mit dem Stethoskop Strömungsgeräusche in der Armbeuge abgehört (=auskultiert). Die Langzeitblutdruckmessung erfolgt automatisch über 24 Stunden. Selbstmessungen der Patienten sind sinnvoll, sollten jedoch mit anderen Geräten (z. B. in der Apotheke) verglichen werden, da die Ergebnisse ungenau sein können.

Die Behandlung besteht zunächst in einer Gewichtsabnahme und Einschränkung des Kochsalz-, Alkohol- und Nikotinkonsums. Reicht dies nicht aus, werden zusätzlich Medikamente gegeben (z. B. Betablocker, Diuretika, Calciumantagonisten, ACE-Hemmer, AT1<//font>-Blocker). Die Behandlung erfolgt je nach Schweregrad mit einzelnen Medikamenten in unterschiedlicher Dosierung oder als Kombination verschiedener Tabletten. Patienten mit gut eingestellter arterieller Hypertonie können völlig beschwerdefrei sein und ein langes Leben führen. Falls aber Spätfolgen eingetreten sind (z. B. Schlaganfall, Herzinfarkt), sind die Behandlungsmöglichkeiten eingeschränkt.

Blutdrucksenkung durch Kochsalzverzicht

Ein über Jahre erhöhter Blutdruck kann zu Gefäßverengungen (=Arteriosklerose) führen. Besonders häufig sind die Arterien des Kopfes (Folge: Schlaganfall) und des Herzens (Folge: Herzinfarkt) betroffen. Eine Blutdrucksenkung beugt diesen Komplikationen vor.

Vor einer medikamentösen Therapie stehen allgemeine Maßnahmen: Gewichtsabnahme und Kochsalzeinschränkung. Eine neuere Untersuchung an 412 Menschen hat gezeigt, daß eine Senkung der Kochsalzaufnahme von 8,7 Gramm auf 5,8 Gramm pro Tag den systolischen Blutdruck um 2,1 mm Hg und bei einer weiteren Einschränkung auf 2,9 Gramm um 4,6 mm Hg senkt.

Aus dieser Untersuchung werden 2 Schlüsse gezogen:

1.

Die Kochsalzzufuhr sollte bei Bluthochdruck soweit wie möglich gesenkt werden.

2.

Für deutlich erhöhte Blutdruckwerte sind zusätzlich Medikamente erforderlich

Synonyme: Bluthochdruck, arterielle Hypertonie
Zurück zum Lexikon