Penisverkrümmung

Penisverkrümmung

Als Penisverkrümmung wird jedes Abweichen der Penisform von der geraden Achse bezeichnet. Die Verkrümmung kann in jede Richtung erfolgen, auch korkenzieherartig um die Mittelachse. Penisverkrümmungen müssen nicht unbedingt krankhaft sein. Von Natur aus gibt es eine breite Palette unterschiedlicher, aber durchaus normaler Penisformen. Eine Penisverkrümmung oder Penisverbiegung ist im nicht erigierten Zustand des Penis nicht sichtbar und läßt sich deshalb auch dann nicht diagnostizieren

Die angeborenen Penisverbiegungen sind meist auf eine Fehlanlage der derben Schwellkörperhaut zurückzuführen, welche auf einer Seite zu kurz angelegt ist, so dass der Penis bei Erektion zu der betroffenen Seite abbiegt. Hierbei liegt eine unsymmetrische Entwicklung der Schwellkörper oder der Schwellkörperhaut vor. Die erworbene Penisverkrümmung kann nach einem Penisbruch auftreten. Häufiger ist die erworbene Penisverkrümmung Folge einer Induratio Penis Plastica. Meist entsteht die Penisverkrümmung durch Ablagerung von Plaques an der Oberseite des Penis. Diese Plaques sind als flache, längliche Knötchen für den Urologen gut tastbar. Durch die Plaques kommt es zu einer Verkürzung der Außenwand der Schwellkörper und damit zu einer Verkrümmung des Penis auf der Seite des Plaquebefalls. In manchen Fällen kommt es auf Ober- und Unterseite des Penis zu Plaquebildung. Durch die Schrumpfung des Penis auf beiden Seiten ist eine Verkürzung des gesamten Gliedes die Folge. Eine Biegeverletzung des (teil-)erigierten Penis führt zu einer Abscherung innerhalb der Wand der Schwellkörper.

Jede Verkrümmung, die Schmerzen verursacht und/oder einen Geschlechtsverkehr unmöglich macht, ist therapiebedürftig. Die Diagnose dieser Krankheit sollte immer durch einen erfahrenen Urologen erfolgen und wie bei allen Krankheiten ist eine frühe Diagnose entscheidend.

Um die Verkrümmung beurteilbar zu machen kann die Erektion künstlich in der Arztpraxis ausgelöst werden. Dies erfolgt beispielsweise durch eine schmerzlose Injektion von Medikamenten in die Schwellkörper (SKIT) oder durch Anlegen einer Vakuumpumpe. Während dieser künstlich ausgelösten Erektion kann eine Ultraschalluntersuchung des erigierten Penis genaue Größen- und Lageangaben der Plaques ermöglichen. Ein weiteres Verfahren zur Darstellung der Verkalkungen ist die Röntgenweichteilaufnahme des erigierten Penis, die der Mammographietechnik angelehnt ist.

Eine Penisverkrümmung zu behandeln ist problematisch. In den meisten Fällen entscheidet man sich dazu, mit einer medikamentöse Behandlung zu beginnen und erst bei deren Misserfolg eine Operation durchzuführen. Zur medikamentösen Behandlung werden bestimmte Medikamente (Orgotein, p-Aminobenzoat) verwendet.
Bleibt die medikamentöse Behandlung ohne Erfolg, besteht nur noch die Möglichkeit einer Operation. Diese sollte nur nach ausführlicher Beratung durch den Urologen durchgeführt werden, da es, wie bei allen Operationen, zu Komplikationen kommen kann.