Moderne Medien im Leben von Kindern

Moderne Medien im Leben von Kindern

Für viele Kinder und Jugendliche gehören moderne Kommunikationsmedien, vor allem Fernsehen, Computer und Handy, zum Alltagsleben. Auf Knopfdruck liefern die Medien Abwechslung, Spannung, Abenteuer und Informationen rund um die Uhr.

Fernsehen und digitale Streamingangebote stillt das Bedürfnis von Kindern nach Freiheit und Abenteuer, die in unserer modernen Gesellschaft nicht erlebbar sind und einfache Kindersendungen können dazu beitragen, soziale Fertigkeiten zu erlernen oder zu vertiefen.

Älteren Kindern bieteten digitale TV-Angebote über kulturelle und gesellschaftlich interessante Beiträge die Möglichkeit, Wissen und Erfahrungen den eigenen hinzuzufügen. Wesentlich für die richtige Nutzung der Medien ist jedoch die sorgfältige Auswahl der Angebote, die das eigene geistige und seelische Fortkommen erleichtern.

  • Kleinkinder gehören nicht vor den Fernsehen 
  • Vorschulkinder von 3 bis 5 Jahren höchstens eine halbe Stunde am Tag 
  • Grundschulkinder, 6 bis 9 Jahre bis zu einer Stunde und 
  • Kinder bis zu 13 Jahren bis zu 90 Minuten

Ein zu früher und zu häufiger TV-und Handy-Konsum wirkt sich nicht nur negativ auf die Gesundheit und Bildung der Kinder aus, sondern verführt zu körperlicher Inaktivität. Digitale Medienangebote ermöglichen den Kindern die Identifikation mit Figuren und Helden die über Eigenschaften wie Stärke und Macht verfügen. Dadurch werden Phantasien aufgebaut, wodurch die digitale Welt mit der realen Welt verwechselt werden kann. Auch die geistige Entwicklung kann dadurch gehindert werden, denn ohne selbst nachzudenken übernehmen Kinder gezeigte "Lösungen". Durch häufigen Konsum von digitalen Medien kann die kindliche Sprachentwicklung behindert werden. Die weniger geübte Sprache als unser wichtigstes Verständigungsmittel behindert dann sowohl das weitere Lernen als auch die soziale Kompetenz der Kinder.

Die Kreativität der Kinder kann verarmen, weil eigene geistige Leistungen nicht mehr gefordert werden. Ebenso wird die Bewegungsfähigkeit der Kinder eingeschränkt und verdirbt auf Dauer die motorischen Fähigkeiten, möglicherweise Haltungsschäden durch starres Sitzen und Bewegungsarmut. Nicht zu vergessen, bleibt weniger Zeit für andere erzieherische oder spielerische Aktivitäten. Die Kinder ziehen sich zurück, so dass soziale Kontakte verarmen und das Kind in eine eigene Isolation geraten kann. Gleichzeitig wird die natürliche Abneigung gegen Gewalt und Aggressionen, sowie Alkohol, Tabak und Drogen herabgesetzt.

Und die digitale Welt wirkt sich natürlich auch auf die Gefühle aus. Ebenso wie Erwachsene reagieren Kinder mit Fröhlichkeit, Angst und Aggressionen. Wie das Kind darauf reagiert läßt sich an dessen körperlichen Reaktionen erkennen: Bei zu großer Aufregung oder Überforderung kaut ein Kind an den Fingernägeln oder den Haarspitzen, hält sich Augen und Ohren zu oder versteckt sich. Deshalb ist es wichtiger, dass Kinder genügend Zeit für wirkliche und eigene Erfahrungen nutzen, sich mit Freunden austauschen, Spielen und vor allem Natur, Städte und andere Menschen selbst erleben.