Gefahrenquellen im Herbst

Gefahrenquellen im Herbst

Mit Vorliebe klettern Kindern auf Bäume. Doch vor allem im Herbst sind diese Expeditionen leider besonders gewagt. Die erhöhte Rutsch- und Sturzgefahr durch feuchte Baumrinde, rutschige Blätter und morsche Äste werden von Kindern oft falsch eingeschätzt.

Durch die herbstliche Witterung steigt neben dem Klettern die Sturzgefahr auch beim Rad- und Inlinerfahren sowie beim Skaten, denn Laub und Nässe können für glatte Straßen sorgen. Die häufigsten Folgen von Stürzen sind Schädel-Hirnverletzungen, Knochenbrüche und Prellungen. Bei einigen Freizeitaktivitäten können Schutzhelme und Gelenkschützer vor schweren Sturzverletzungen bewahren. Verhindern lassen sich damit aber kaum Schürfwunden, Beulen und Schnittverletzungen, die beim Spielen entstehen können.

Deshalb ist es ratsam, für die schnelle und praktische Erstversorgung von kleinen Wunden und Verletzungen gerüstet zu sein. Ab Herbst ereignen sich die meisten Unfälle bei Kindern in den Bereichen Heim und Freizeit, gefolgt von Straßenverkehr und Schule. Das ist für Erwachsene eine gute Gelegenheit, auch hier Gefahrenquellen zu erkennen und abzuschalten, denn auch hier geschehen Unfälle dort, wo Kinder sich hauptsächlich aufhalten und noch nicht unterscheiden können, was in ihrer Umwelt gefährlich oder harmlos ist.

Typische Unfälle im eigenen Heim beginnen bei Stürzen, Verletzungen an scharfen Gegenständen bis hin zu Vergiftungen und Verbrühungen, Ersticken oder sogar Ertrinken. So machen zum Beispiel schöne bunt verpackte Putz- und Reinigungsmittel neugierig und verlocken dazu, probiert zu werden und nicht alle giftigen oder schädlichen Flüssigkeiten schmecken unangenehm oder bitter. Daher sollten alle Medikamente, Reinigungsmittel, sonstige Chemikalien, alkoholische Getränke und Kosmetika für Kinder unerreichbar in verschließbaren Schränken, gefährliche oder giftige Substanzen stets mit einem "kindersicheren" Drehverschluss in Originalverpackungen aufbewahrt werden.

Giftige Pflanzen sowie Dünge- und Pflanzenschutzmittel sind aus dem Wohnbereich zu entfernen. Kindersicherungen an Steckdosen, Herdgittern, Kantenschutz für Möbel, Blenden für Kabel, Rauchmelder bis hin zu Sicherheitsfenstergriffe oder Fenstersperren sollten als Vorsorgemaßnahmen im Haus installiert sein. Schutzgitter bei Treppenabgängen, Balkonen oder sonstigen Gefahrenbereichen gehört zur Standardausrüstung als Vorsorgemaßnahme.

Aber auch Rauchwaren, Streichhölzer, Feuerzeuge und Plastiktüten müssen außerhalb der Kinderreichweite aufbewahrt werden, ebenso wie Messer, Scheren, Gartengeräte und Werkzeuge. Ist das Kind schulpflichtig, ist es zusätzlichen Gefahrenquellen im Straßenverkehr und im Schulbereich ausgesetzt. Kinder werden in der frühen Dämmerung beim Spielen sowie auf dem Weg zur Schule schlecht gesehen. Achten Sie beim Kauf der Kleidung, Rücksäcke und Schulranzen auf helle und reflektierende Farben, damit ihre Kinder von anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen werden können.

Unfallhäufigkeit und Rahmenbedingungen des Unfallgeschehens hängen eng mit Charaktereigenschaften der Kinder zusammen. "Quirlige Draufgänger" sind stürmiche, lebhafte und mutige Kinder, die oft einen Unfall provozieren, indem sie ein großes Risiko eingehen. Wo jedoch die Grenzen des Risikos überschritten werden, können Sie als Eltern durch gemeinsame Analyse mit den Kindern zeigen. Eine entscheidende Rolle bei allen Angelegenheiten spielt jedoch die Vorbildfunktion der Erwachsenen. Alle Bemühungen bleiben wirkungslos, wenn Kinder erleben, dass ihre Eltern etwas ganz anderes sagen als sie tun.