Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)

Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)

Die bösartigen (malignen) Tumoren des Eierstocks machen etwa 25% aller weiblichen Genitaltumoren aus. Der Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) ist damit der sechsthäufigste bösartige Tumor (Malignom) der Frau in Europa.

In Deutschland erkranken jährlich ca. 8.000 Frauen an einem Ovarialkarzinom. Andererseits nimmt der Eierstockskrebs aufgrund der schlechten Heilungschancen eine führende Rolle bei den Krebstodesursachen ein

Der Tumor wächst sehr aggressiv und neigt dazu, schnell Tochtergeschwülste (Metastasen) zu bilden.

Krebszellen haben die Eigenschaft, sich unkontrolliert zu teilen und über die natürlichen Organgrenzen hinaus zu wachsen. Viele Zellen bilden dann die Geschwulst, die auch als Tumor bezeichnet wird. Der Eierstockkrebs entwickelt sich aus den Zellen des Eierstockes. Da im Eierstock mehrere Zelltypen vorhanden sind, aus denen ein Krebs hervorgehen kann, existieren auch verschiedene feingewebliche (histologische) Typen des Eierstockkrebses. In den meisten Fällen, etwa 90%, handelt es sich um sog. epitheliale Tumoren.

Eierstockkrebs verursacht zunächst keine Beschwerden und wird daher oft sehr spät erkannt. An ihm erkranken Frauen meist nach den Wechseljahren, vor dem 40. Lebensjahr tritt er sehr selten auf.

Die Ursachen für die Entwicklung von Eierstockkrebs sind unbekannt. Verschiedene Faktoren werden als "Mitauslöser" verantwortlich gemacht (z.B. fettreiche Ernährung, lange reproduktive Phase und keine bis wenige Geburten). Die familiäre Veranlagung spielt nur bei wenigen Patientinnen eine Rolle. Man geht weiter davon aus, dass ebenfalls zum einen der sich ständig wiederholende Eisprung von Bedeutung ist. Diese Vermutung wird durch die Beobachtung gestützt, dass Eierstockkrebs häufiger bei Frauen auftritt, die nie schwanger waren und/oder nie Medikamente nahmen, die den Eisprung unterdrücken. Kinderlose und spät gebärende Frauen haben folglich ein höheres Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken. Auch Kontakte mit Schadstoffen wie Asbest oder Talkum (Speckstein) scheinen bei der Tumorentstehung eine Rolle zu spielen.

Erst bei entsprechender Größe des Tumors kann dieser vom Gynäkologen getastet und mit den unterschiedlichen Verfahren, wie z. B. Ultraschall (Sonographie) oder Computertomographie (CT), dargestellt werden. Manchmal verursacht der Tumor Beschwerden, wie z.B. Schmerzen im Unterbauch oder Verdauungsprobleme. Die Zellen des Eierstockkrebses können auch andere Organe des Bauchraumes erreichen und dort Fernabsiedlungen (Metastasen) bilden. Am häufigsten greift der Eierstockkrebs das Bauchfell (Peritoneum), die Lymphknoten und den Darm an, wobei zumeist nur die äußeren Wandschichten des Gastrointestinaltraktes befallen sind

Für die Behandlung des Ovarialkarzinoms stehen eine ausgedehnte Operation, die Chemotherapie und die Strahlentherapie zur Verfügung. Die Wahl des Therapieverfahrens ist in erster Linie vom Tumorstadium abhängig. Bei der überwiegenden Mehrzahl der Patientinnen erfolgt die Therapie als Kombination aus Operation und anschließender Chemotherapie