Das Hollywood-Lächeln

Das Hollywood-Lächeln

Jeder kennt den Begriff des Hollywood-Lächelns. Was versteht man nun unter dieser Umschreibung, die sich ja vor allen Dingen auf die Ästhetik im Frontzahnbereich bezieht?

Die Ästhetik des Mundes und der Zähne wird durch verschiedene Charakteristika geprägt. Wichtig ist die Ober- und Unterlippe in ihrer Fülle und Form, daneben die sog. Lachlinie und die Frage wie viel Zahnfleisch gezeigt wird. Daneben ist die Kombination von sog. roter und weißer Ästhetik von großer Bedeutung. Unter roter Ästhetik versteht man die Ästhetik des Zahnfleischs, während die weiße Ästhetik sich auf die Zähne bezieht. Bestimmend für die Schönheit des Zahnfleisches ist seine Farbe, das Fehlen von Entzündungserscheinungen, wie sie sich z. B. durch Schwellungen und Verfärbungen darstellen können. Unschön wirken oftmals auch dunkle Verfärbungen am Kronenrand als Ausdruck von Metallrändern. Auch ein zu langer Oberkiefer kann in Form des "Gummy Smiles" die Ästhetik des Mundes stören. Hierauf wurde bereits im gleichnamigen früheren Artikel eingegangen (Ausgabe Januar 2006).

Die Definition der weißen Ästhetik ergibt sich durch die Zahnfarbe sowie das Verhältnis von Zahnlänge und Zahnbreite. Die Zahnfarbe wird beschrieben mit einer Kombination aus Buchstaben und Zahlen. Die Buchstaben reichen von A-D, die Zahlen von 1-4. Hieraus ergibt sich, dass z. B. die Zahnfarben A1 und B1 die hellsten sind, während C4 und D4 die dunkelsten Zahnfarben beschreiben. Die Zahnfarbe muss natürlich auch im Verhältnis stehen zum Gesicht und zum Alter. Bei einer 80-jährigen Patientin Zahnprothesen mit der Zahnfarbe A1 oder B1 einzugliedern, würde unnatürlich wirken und trotz einer sehr schönen Farbe eher einen unästhetischen, künstlichen Eindruck vermitteln.

Ganz wichtig ist auch das Verhältnis zwischen Zahnlänge und Zahnbreite. Quadratische Zähne wirken sehr unschön und vermitteln das Gefühl von verkürzten Zähnen. Wichtig ist es, eine Relation zu erreichen, die ca. ein Verhältnis 2:1 zwischen Zahnlänge und Zahnbreite beschreibt. Sollten bei einem Patienten nun ungünstige Verhältnisse vorliegen, besteht die Möglichkeit durch Abtragung von Knochen und Zahnfleisch, das Verhältnis zu optimieren. Dieser Eingriff sollte aber nur von einem erfahrenen Chirurgen, am besten von einem Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, durchgeführt werden. Die ärztliche Kompetenz des Facharztes für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie ist hier besonders wichtig, da natürlich auch Allgemeinerkrankungen des Patienten, wie z. B. Diabetes oder auch eine Therapie mit blutgerinnungshemmenden Medikamenten Berücksichtigung finden müssen.

Die Zahnform lässt sich daneben z. B. durch Verblendschalen (sog. Veneers) optimieren. Mit diesen hauchdünnen Keramikschalen kann man sowohl die Zahnform, als auch die Zahnfarbe in sehr beeindruckender Weise verändern. Veneers die vor allen Dingen im Frontzahnbereich von großer Bedeutung sind, werden mit Kunststoff auf den eigenen, an seiner Oberfläche nur leicht veränderten, Zahn angeklebt. Durch die säureadhäsive Verbindung zwischen dem Inlay und dem Zahn entsteht hierbei eine feste Verbindung, die den Patienten kaum mehr den Unterschied zwischen einem mit einem Veneer versorgten Zahn und einem eigenen, nicht präparierten Zahn erkennen und fühlen lässt.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass durch eine kompetente Therapie und eine Kombination von chirurgischen, parodontologischen und prothetischen Maßnahmen man auf jeden Mund ein Hollywood-Lächeln zaubern kann. Der Aufwand ist von Fall zu Fall natürlich unterschiedlich und erfordert die Beherrschung des gesamten Spektrums der kosmetischen Chirurgie dieses Bereichs. Setzt man aber alle zur Verfügung stehenden Mittel, insbesondere auch das der Lippenvergrößerung durch Injektionen oder Verschiebelappen ein, so sind der ästhetischen Chirurgie und ästhetischen Zahnheilkunde in diesem Bereich kaum Grenzen gesetzt.

Dr. med. Dr. med. dent. Michael Th. Stepke

Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

Implantologie, kosmetische Chirurgie

Ärztlicher Direktor der EURION-Privatklinik Frankfurt