Ärzte warnen vor einer Nicht-Behandlung von Fußpilz

Ärzte warnen vor einer Nicht-Behandlung von Fußpilz


Obwohl der Fuß für das Selbstwertgefühl der meisten Deutschen eine große Rolle spielt, ignorieren zahlreiche Fußpilzträger ihre Erkrankung lieber, statt diese zu behandeln. Ursachen dieses Verhaltens sind neben falscher Scham vor allem fehlendes Wissen über die Symptome und den Infektionsverlauf sowie die vielfach nur geringe Therapiebereitschaft.

Hautexperten können prinzipiell nur davor warnen, über eine Fußpilz-Infektion hinwegzusehen: Unbehandelte Fußpilz-Erkrankungen dehnen sich von ihrer Haupteintrittspforte, dem Zehenzwischenraum, oft auf größere Fußbereiche, wie Fußrücken, -sohle oder Ferse, aus. Nicht selten werden die Pilze auch auf andere Körperregionen, zum Beispiel die Leistenbeuge, übertragen. Eine durchgeführte Anwendungsbeobachtung mit rund 1.100 Apothekenkunden ergab, dass die Infektion bei mehr als der Hälfte der teilnehmenden Fußpilz-Patienten bereits über den Zehenzwischenraum hinausging.

 

Wissenslücken bestehen bei vielen Patienten nicht nur hinsichtlich der möglichen Konsequenzen einer Fußpilz-Infektion. Auch in Fragen der Therapie und Prophylaxe gibt es noch erheblichen Informationsbedarf.

Für eine gründliche Fußpilzbehandlung mit ist eine Behandlung von circa drei Wochen Dauer zu empfehlen. Kürzere Behandlungszeiten führen nach Meinung von Experten zu keiner dauerhaften Heilung, da die durch den Fußpilz verursachten Hautläsionen

(= Hautschäden) Zeit brauchen, um vollständig abzuheilen. Die Symptome, wie Hautrötung, Jucken und Brennen, gehen zwar nach wenigen Tagen zurück. Allerdings reicht diese Spanne nicht aus, um die Haut wieder vollständig zu regenerieren. Eine gut erholte, regenerierte Haut ist der beste Schutz gegen Re-Infektionen.

Dass in Schwimmbädern, Saunen und Sportanlagen vielerorts Fußpilz-Keime lauern, ist allgemein bekannt. Dass auch beim barfuß Laufen auf dem heimischen Teppichboden oder im Bad ebenfalls ein hohes Ansteckungsrisiko herrschen kann, machen sich jedoch nur die wenigsten klar.

Mit Pilzen behaftete Hautschüppchen von infizierten Familien- und Haushaltsmitgliedern setzen sich in Fußböden oder auch gemeinsam benutzten Handtüchern fest. Dadurch breitet sich die Infektion oft rasch in der Familie oder Wohngemeinschaft aus.

Die neu gestartete Beratungsaktion soll das Gesundheitsbewusstsein in puncto Fußpilz in Deutschland schärfen. Verschiedene Materialien, darunter eine ausführliche Patienten-Broschüre und eine Karte mit Vorbeugungstipps, richten sich schwerpunktmäßig an die große Kunden- und Patientengruppe, die Fußpilz-Infektionen bislang nur unzureichend oder gar nicht behandelt. Die Informationen sind in den teilnehmenden Apotheken und Hautarztpraxen kostenlos erhältlich.

Seit vielen Jahren haben Präparate mit dem Wirkstoff Clotrimazol und Bifonazol zur Behandlung von Fußpilz-Erkrankungen bewährt.