Medizin­lexikon

Homöopathie

Die Homöopathie ist ein eigenständiges medizinisches Heilverfahren, welches vor mehr als 200 Jahren (1796) von seinem Begründer, dem deutschen Arzt Samuel Hahnemann, erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. In Laienkreisen wird sie fälschlicherweise häufig in einem Atemzug mit Naturheilverfahren genannt, gleichgestellt oder unter diesen subsummiert.

Der homöopathiekundige Arzt ist in der Lage, individuell für den jeweils zu behandelnden Kranken die passende Arznei zu bestimmen und eine schnelle, sanfte und dauerhafte Wiederherstellung der Gesundheit herbeizuführen. Die Homöopathie eignet sich sowohl für akute Erkrankungen (z.B. Mittelohrentzündung, Bronchitis, Mandelentzündung) als auch für chronische Krankheiten (z.B. Rheuma, Asthma bronchiale, Allergien). Verletzungen (z.B. Knochenbrüche, Wunden) müssen chirurgisch behandelt werden. Für schwere Organveränderungen und -ausfälle (z.B. dialysepflichtige Nierenerkrankungen, insulinpflichtiger Diabetes mellitus) ist die Homöopathie ebenfalls ungeeignet.

Das Wesen der Homöopathie besteht darin, das heilende Arzneimittel durch die für jeden Krankheitsfall typischen individuellen Beschwerden (=Symptome) auszuwählen. Hierzu muß bei langdauernden chronischen Erkrankungen eine ausführliche Befragung der Patienten (=Erst-anamnese) durchgeführt werden, die häufig 60 Minuten oder länger dauert. Danach erfolgt zur Abrundung der Symptomerhebung die körperliche Untersuchung. Apparative Verfahren (z.B. Sonographie, Röntgen, EKG) können die Ergebnisse ergänzen.

Die homöopathischen Arzneimittel werden in Form von Globuli (=kleine Kügelchen) oder als Lösung in Tropfenform verabreicht. Die Arzneien stehen in unterschiedlichen Verdünnungen (=Potenzen) zur Verfügung (sog. C-Potenzen oder Q-Potenzen).

Die Auswahl der passenden Arznei erfolgt nach dem "Ähnlichkeitsprinzip". Dies bedeutet, daß diejenige Arznei heilen wird, die bei einem gesunden Menschen möglichst ähnliche Symptome in der Arzneimittelprüfung hervorgebracht hat
(Similia similibus curentur =Gleiches mit Gleichem heilen).

Die Homöopathie ist eine von den Ärztekammern offiziell anerkannte Weiterbildung, die nach entsprechender Fortbildung den Arzt zur Führung der Zusatzbezeichnung "Homöopathie" ermächtigt.

Synonyme: Homöopathie
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