Medizin­lexikon

Herzschwäche

Die Herzschwäche (=Herzinsuffizienz) ist eine ungenügende Pumpleistung des Herzens für Blut. Die Folgen zeigen sich an den Blutgefäßen. Es kommt zu einer Blutstauung der Venen in den Beinen, des Bauches oder der Lungen. Dabei tritt Wasser aus den Blutgefäßen und läßt die betroffenen Organe anschwellen (=Ödeme). Der Patient bemerkt dicke Beine, Luftnot oder einen angeschwollenen Bauch. Das Ausmaß der Herzschwäche kann unterschiedlich sein, die verschiedenen Schweregrade werden mit den Zahlen I-IV bezeichnet. Die Ursachen der Herzschwäche sind vielfältig, z. B. Verengung oder Verschluß der Herzkranzgefäße (=Koronarien) mit Herzinfarkt, Herzmuskelentzündung (=Myokarditis) durch Bakterien oder Viren, Herzklappenfehler (=Klappenvitien) oder seit Jahren bestehender Bluthochdruck (=arterielle Hypertonie).

Der behandelnde Arzt wird nach Wassereinlagerungen (=Ödeme) suchen und das Herz sowie die Lungen abhören (=auskultieren). Im EKG können Herzrhythmusstörungen erkannt werden. Die Röntgenaufnahme des Brustkorbes (=Thorax) gibt Auskunft über die Herzgröße und das Lungenwasser. Mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung des Herzens (=Echokardiographie) können Herzmuskelkraft, Herzklappenschlag oder Blutfüllung bestimmt werden.

Die Behandlung der Herzschwäche erfolgt durch Medikamente, die die Herzkraft stärken und zu einer Wasserausscheidung durch vermehrte Urinproduktion führen. Der behandelnde Arzt wird in Abhängigkeit vom Schweregrad verschiedene Medikamente einzeln oder in Kombination verordnen: Diuretika (=Wassertabletten), ACE-Hemmer, Digitalis oder Betablocker. In leichten Fällen kann die Behandlung in der Praxis (=ambulant) erfolgen, schwierige Fälle gehören in das Krankenhaus (=stationär). Ob die Herzschwäche ausheilt oder lebenslang bestehen bleibt und dann mit Medikamenten behandelt werden muß, kann nur der persönliche Arzt entscheiden.

Synonyme: Herzschwäche, Herzinsuffizienz
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