Medizin­lexikon

Malaria

Die Malaria ist eine tropische Infektionskrankheit durch einzellige Parasiten. Es werden 4 Malariaarten (=Plasmodienarten) unterschieden, die unterschiedliche Krankheitsformen auslösen: Plasmodium falciparum verursacht Malaria tropica, Plasmodium ovale und Plasmodium vivax verursachen Malaria tertiana, Plasmodium malariae verursacht Malaria quartana. Die Überträger dieser Malariaerreger sind tropische Stechmücken (=Moskitos=Anopheles-Mücken).

Die Plasmodien gelangen zunächst mit dem Mückenspeichel über das menschliche Blut in die Leber, wo eine erste Vermehrungsphase stattfindet. Nach 1-2 Wochen werden die Erreger aus der Leber freigesetzt und gelangen in die roten Blutkörperchen (=Erythrozyten), wo sie sich erneut innerhalb von 2-3 Tagen vermehren. Nach dem Aufplatzen dieser Zellen werden weitere Erythrozyten befallen.

Die Malaria ist eine tropische Erkrankung, die sowohl Einheimische als auch Urlauber in Afrika, Asien und Amerika befallen kann. Verseuchte Länder und Regionen werden medizinisch ganz allgemein als Endemiegebiete bezeichnet (Zusammenstellung siehe Quelle). Die Endemiegebiete selbst werden entsprechend den Resistenzen der Malariaerreger in die Gefahrenzone A(keine), B (mittlere) und C (hochgradige) Resistenz unterteilt. Das Risiko einer Ansteckung kann gering (=niedrige Prävalenz) oder hoch (=hohe Prävalenz) sein. Wochen vor dem Urlaubsantritt muß also geklärt sein, ob und welche Malariaarten in dem bereisten Gebiet vorkommen und welche Unempfindlichkeiten (=Resistenzen) gegenüber den Medikamenten bestehen. Besonders erfahren sind Ärzte für Tropenmedizin.

Der behandelnde Arzt empfiehlt in Kenntnis der Malariaerreger Tabletten, die vor, während und nach dem Urlaub vorbeugend (=prophylaktisch) eingenommen werden. Am Urlaubsort sollten Mückenstiche vermieden werden. Dazu dienen lange Kleidung, insektenabweisende Hautmittel (=Repellentien), Moskitonetze und Mückengitter.

Bei unzureichender medikamentöser Vorbeugung und/oder mangelndem Schutz am Urlaubsort können Malariainfektionen auftreten, die sowohl unbemerkt als auch tödlich (z. B. bei Malaria tropica) verlaufen. Die Patienten beklagen Fieber bis 40° C über einige Stunden mit nachfolgender Entfieberung und einem erneuten Auftreten nach 2-3 Tagen. Darüber hinaus können Schüttelfrost, Kopf-, Muskel- und Bauchschmerzen sowie Abgeschlagenheit auftreten. Die Dauer der beschwerdefreien Zeit (=Inkubationszeit) von der Plasmodienaufnahme bis zum Krankheitsausbruch (=Inkubationszeit) beträgt 1-2 Wochen, seltener auch mehr.

Ein erkrankter Patient wird den behandelnden Arzt zunächst auf die zurückliegende Urlaubsreise in tropische Länder hinweisen und Angaben zur Vorbeugung machen. Darüber hinaus sollte er die von ihm mehrfach täglich protokollierten Fieberwerte vorlegen.

Der behandelnde Arzt wird zunächst das Blutbild sowie Leber- und Entzündungswerte kontrollieren und eine Ultraschalluntersuchung des Bauches durchführen. Der Beweis einer Malariainfektion liefert nur die mikroskopische Untersuchung eines dicken Bluttropfens, bei dem Plasmodien in den Erythrozyten nachgewiesen werden.

Die medikamentöse Behandlung erfolgt so rasch wie möglich. Sie richtet sich nach dem Malariaerreger sowie weiteren Begleitumständen (z.B. Vorbeugung). In schweren Fällen ist eine sofortige Krankenhauseinweisung erforderlich.

Synonyme: Malaria, tropische Infektionskrankheit
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