Medizin­lexikon

Chemikalienempfindlichkeit

Die Chemikalienempfindlichkeit (=multiple chemical sensitivity, kurz MCS ) ist eine Erkrankung mit umstrittener Ursache. Die Schulmedizin vermutet eine psychische Auslösung, während alternative Umweltmediziner Gifte anschuldigen. Die Krankheitszeichen (=Symptome) umfassen zahlreiche Organe.
Geradezu typisch ist das Fehlen von objektivierbaren Befunden, z.B. durch Labor-, Ultraschall- oder Röntgenuntersuchungen.

Die Patienten klagen gleichzeitig und anhaltend über Kopfschmerzen, Schwindel, Vergeßlichkeit, Nervosität, Sehstörungen, Geschmacksstörungen, Herz-schmerzen, Luftnot, Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Rückenschmerzen und Taubheitsgefühle.

Der behandelnde Arzt wird in Abhängigkeit von den Beschwerden wenige oder zahlreiche Untersuchungen veranlassen, die alle keinen wesentlichen krankhaften Befund ergeben.

Die Schulmedizin empfiehlt psychisch wirksame Therapien, während alternative Umweltmediziner eine Entgiftung vorschlagen. Nach eigenen, bislang von anderen Untersuchern nicht bestätigten Ergebnissen kann durch eine allergenarme Diät eine wesentliche Besserung erzielt werden. Patienten mit einer Chemikalienempfindlichkeit sind häufig über viele Jahre chronisch krank und verzweifelt.

Synonyme: Chemikalienempfindlichkeit, MCS, multiple chemical sensitivity
Zurück zum Lexikon