Krampfaderbruch (Varikozele)

Krampfaderbruch (Varikozele)

Die Varikozele oder der Krampfaderbruch ist eine krankhafte Erweiterung, Verlängerung und krampfaderähnliche Schlängelung der Venen des Hodensacks, die meist nur linksseitig und zwischen dem 15. Und 25. Lebensjahr.

 

Die Ursache ist meist eine Blutstauung in den Venen des Samenstrangs. Weiter kommen aber auch eine ganze Reihe verschiedener Ursachen für die Entstehung einer Varikozele in Frage. Anatomisch können ein langer, freier Verlauf der Hodenvene im hinteren Bauchraum oder eine ungünstige Einstrombahn der Hodenvene in die Nierenvene begünstigend wirken. Weiter kann eine angeborene Schwäche der Blutgefäßwände, Schwäche oder Fehlen der Venenklappen, eine Schwäche der Muskeln am Hodensack oder des Hodensacks selber sowie Druck auf die Venen der Hoden oder des Hodensacks einen Krampfaderbruch herbeiführen. Die Erkrankung beeinflusst dabei die Keimzellreifung und kann zur Zeugungsunfähigkeit führen

 

Viele Patienten sind symptomfrei und begeben sich aufgrund unerfüllten Kinderwunsches in urologische Behandlung. Bei anderen Patienten äußert sich eine Varikozele durch Spannungsgefühl und Ziehen im Bereich des Hodensacks. In vielen Fällen ist eine Varikozele der Hodenvenen auch sicht- und tastbar. Um ein Fortschreiten der Hodenschädigung zu vermeiden, ist in bestimmten Fällen eine operative Behandlung notwendig.

 

Grundsätzlich ist ein Krampfaderbruch harmlos. Nur wenn er Schmerzen bereitet oder wenn er wegen einer Qualitätsverminderung der Spermien die mögliche Ursache einer Unfruchtbarkeit ist, muß eine chirurgische Korrektur vorgenommen werden. Es existieren zur Zeit zahlreiche operative Methoden, die im Prinzip alle den venösen Rückstrom des Hodenvenengeflechts unterbrechen. Diese Eingriffe können teilweise durch eine Bauchspiegelung vorgenommen werden. Nutzen und Risiko einer Operation sind immer sorgsam abzuwägen. Ebenso ist ein erneutes Auftreten einer Varikozele nach einem operativen Eingriff möglich und zu berücksichtigen. Immer häufiger wird mittlerweile eine Verödung der Vene (Sklerosierung) durchgeführt. Dabei wird unter Röntgenkontrolle ein Mittel in die entsprechende Vene gespritzt, die diese verödet. Vorteile dieser Technik sind die ambulante Durchführbarkeit und das fehlende Risiko einer Vollnarkose. Die Behandlung kann im Rahmen der diagnostischen Phlebographie (Venenuntersuchung) vorgenommen werden.