Formen der Virushepatitis

Formen der Virushepatitis

Verschiedene Viren können zu einer Entzündung der Leber führen. Hierbei sind Entzündungen, bei denen die Leberzellen direkt von den Viren infiziert werden (Virushepatitis), und Entzündungen, die im Rahmen einer allgemeinen Viruserkrankung des Körpers auftreten (Virusbegleithepatitis) zu unterscheiden.

Im Vordergrund der Virushepatitis stehen die mit den Buchstaben A, B, C, D und E bezeichneten Virustypen. Ihr Übertragungsweg verläuft je nach Virustyp unterschiedlich, eine Virushepatitis ist laut Infektionsschutzgesetz eine meldepflichtige Erkrankung. Auch hinsichtlich des Krankheitsverlaufs und der Schwere der Erkrankung sind Unterschiede zwischen den verschiedenen Formen zu beobachten. Während Hepatitis A und E grundsätzlich akut auftreten, können Hepatitis B, C und D zu chronischen Verläufen mit teilweise schweren Komplikationen führen.

Die Hepatitis A wird in erster Linie durch kontaminierte Lebensmittel oder Trinkwasser übertragen. Wer einmal eine Hepatits-A-Infektion überwunden hat, behält lebenslang eine Immunität gegen das Virus. Meist verläuft eine Hepatitis-A-Infektion unbemerkt, da keine Beschwerden oder Komplikationen auftreten. Nach einer Inkubationszeit von 2-9 Wochen treten allenfalls Symptome wie Durchfall, Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit und Gelbsucht auf. Chronische Verläufe sind praktisch nicht bekannt.

Die Therapie ist symptomatisch mit Bettruhe, fettarmer Kost und dem Verzicht auf Alkohol. Medikamente werden nur zur Behandlung der Symptome (z.B. Mittel gegen den Durchfall oder die Kopfschmerzen) gegeben. Am besten schützt man sich vor einer Hepatitis-A-Infektion mit der rechtzeitigen Impfung.

Die Hepatitis B wird im wesentlichen durch Blut oder anderen Körperflüssigkeiten wie Sperma übertragen. Mehr als die Hälfte aller HBV-Infektionen gehen in Deutschland auf die sexuelle Übertragung zurück. Nach einer Inkubationszeit von 1-6 Monaten treten Symptome wie Durchfall, Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit und Gelbsucht auf. In ca. 10% der Fälle geht eine akute Hepatitis-B in einen chronischen Verlauf über, wobei schwer wiegende Komplikationen wie Ausbildung einer Leberzirrhose, Leberzellkrebs und Leberversagen auftreten können. Als Therapie werden Interferon-Alpha und spezielle Virostatika (=Mittel gegen Viren) eingesetzt, bei fortgeschrittener Leberschädigung kann auch eine Lebertransplantation nötig werden. Zur Vorbeugung werden die Schutzimpfung und allgemeine Vorsichtsmaßnahmen empfohlen.

Bei der Hepatitis C gilt die Übertragung durch Blut als gesichert. Hepatitis C ist die häufigste Virushepatitis im Anschluss an eine Bluttransfusion. Nach einer Inkubationszeit von 2-26 Wochen kommt es in einigen Fällen zu einer akuten Hepatitis mit Symptomen wie Durchfall, Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit und Gelbsucht (Ikterus). 70% der Infektionen zeigen einen chronischen Verlauf mit langfristigen Leberschäden wie Leberzirrhose ("Leberschrumpfung") oder Leberkrebs. Da die chronische Hepatitis C einen schleichenden Verlauf zeigt, wird angenommen, dass viele Menschen gar nichts von ihrer Infektion wissen. Die frühzeitige Erkennung der Erkrankung ist jedoch wichtig, um durch geeignete Therapiemaßnahmen die fortschreitende Schädigung der Leber zu stoppen. Als Therapie werden Interferon-Alpha und spezielle Virostatika (=Mittel gegen Viren) eingesetzt, bei schwerwiegender Leberschädigung kann auch eine Lebertransplantation nötig werden. Da eine Schutzimpfung gegen Hepatitis C zur Zeit noch nicht verfügbar ist, werden zur Vorbeugung einer Infektion allgemeine Vorsichtsmaßnahmen empfohlen.

Die Übertragung der Hepatitis D geschieht durch Blut oder Körperflüssigkeiten wie Sperma, wobei es nur bei früherer oder gleichzeitiger Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus zur Ausprägung von Symptomen kommt. Nach einer Inkubationszeit von mehreren Monaten treten Symptome wie Durchfall, Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit und Gelbsucht auf. Der weitere Verlauf der Erkrankung hängt davon ab, zu welchem Zeitpunkt die Hepatitis-D-Infektion auf eine bereits bestehende Hepatitis-B-Infektion trifft.

Die Hepatitis E wird in erster Linie durch kontaminierte Lebensmittel oder Trinkwasser übertragen, auch Schmutz- oder Schmierinfektionen sind möglich. Epidemien gibt es in Zentral- und Südostasien, in Nord- und Westafrika sowie in Mexiko. Nach einer Inkubationszeit von 20-75 Tagen treten Symptome wie Durchfall, Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit und Gelbsucht auf. Chronische Verläufe sind nicht bekannt. Bei Schwangeren können im letzten Drittel der Schwangerschaft schwer wiegende Komplikationen mit tödlichem Ausgang vorkommen. Medikamente gegen die Hepatitis E gibt es nicht. Daher sind vorbeugende Maßnahmen insbesondere in den Ländern wichtig, in denen die Krankheit häufig auftritt.

Im Falle des Verdachtes einer viralen Hepatitis sollte in jedem Falle der Arzt aufgesucht werden, der anhand von Blutuntersuchungen genaueres zur möglichen Infektion sagen kann