Die Blutegeltherapie

Die Blutegeltherapie

Der Blutegel (Hirudo medicinalis) ist schon lange Zeit für seine heilende Wirkung bekannt. Die ersten Aufzeichnungen der Blutegeltherapie stammen aus dem Zeitraum 1500 vor Christi, allerdings sind sie Mitte des 20. Jahrhunderts in Vergessenheit geraten. Heute sind diese Art Ringelwürmer wieder fester Bestandteil unserer medizinischen Versorgung.

     

  • Hirudin sorgt für die Hemmung der Blutgerinnung und wirkt zudem lymphstrombeschleunigend, antitrombotisch und gefäßkrampflösend

  • Calin hemmt ebenfalls die Blutgerinnung. Calin bewirkt zudem im Anschluss die etwa 12 Stunden dauernde Blutreinigung und -entgiftung der Wunde durch Nachbluten, wodurch die umgebende Haut reichlich Gelegenheit bekommt, Abfallprodukte und Schlacken auszuscheiden.

Egline, Bdellin, Apyrase, Kollagenase wirken mit unterschiedlichen Mechanismen bei der Gerinnungshemmung mit.

Das Einsatzgebiet der Blutegeltherapie umfasst die plastische Chirurgie, hauptsächlich nach Replantationen und in der Unfallchirurgischen Versorgung nach Haut- und Gliedmaßenverletzungen. Aber auch bei venösen Störungen, Gelenkbeschwerden Arthrose, Brustdrüsenentzündung, Depressionen, Furunkeln, Gallenblasenentzündungen, Gürtelrose, Hodenentzündungen, Krampfadern, Nebenhöhlenentzündungen, Rheuma, Thrombosen und Blutergüssen wird der Blutegel gerne "medizinisch zu Rate gezogen".