Beinwell (Symphytum)

Beinwell, im Volksmund auch Wallwurz, Honigblum, Beinwurz, Speckwurz, Soldatenkraut oder Milchwurzel genannt, gehört zu den Borretschgewächsen und hat einen außen dunkelbraun bis schwarzen, innen hellgelb bis weißen Wurzelstock, dem verästelte Stängel entwachsen. Die Gattung umfasst etwa 25 bis 35 Arten, die in Europa, Nordafrika und im westlichen Asien beheimatet sind. Es sind behaarte mehrjährige, krautige Pflanzen, denen allen gemeinsam ist, dass sie sehr schnell wachsen und im Garten rasch lästig werden können. Diese können zwischen 30 und 100 cm hoch werden. Die in den Blattstiel verschmälerten Blätter des Beinwell sind länglich und rauh behaart. Von Mai bis August kann man die rot-violetten, manchmal auch schmutzig-weißen Blüten in den überhängenden Trauben sehen. .

Wurzel und Kraut des Beinwells sind reich an Schleimstoffen, das die Wundheilung und Geweberegeneration fördernde Allantoin und Gerbstoffen. Für die Blätter ist eine entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung im Tierversuch nachgewiesen worden, die auf die in den Blättern enthaltene Rosmarinsäure zurückgeführt wird. Schon Paracelsus erläuterte die Heilwirkung der Beinwellwurzel und auch Glaukus, ein Militärarzt der alten Römer bereitete bei Knochenbrüchen, Blutergüssen und Quetschungen eine Wurzelbreiauflage zur Behandlung der Verletzungen. Bevor die toxische Wirkung der Alkaloide nachgewiesen wurde, verwendete man den Beinwell auch bei offenen, eiternden Wunden, bei Geschwüren und offenen Entzündungsherden. Innerlich gebrauchte man einen aus der Wurzel bereiteten Tee gegen Beschwerden des Verdauungsapparates, bei Durchfall, Ruhr, Nieren- und Magenblutungen, aber auch bei Erkrankungen der Luftwege bis hin zu Rippenfell- und Lungenentzündung. Die heilige Hildegard von Bingen heilte mit Beinwell Bauchfellrisse. Hierzu kochte sie das Kraut der Pflanze mit Sellerie in gutem Wein und legte die Pflanzen dann auf.

Achtung: Die in Beinwell enthaltenen verschiedenen Pyrrolizidinalkaloide sind toxisch, deshalb darf die Pflanze nur äußerlich und nicht bei offenen Wunden Verwendung finden. Während der Schwangerschaft darf die Droge nicht verwendet werden.

Synonyme: Beinwell, Wallwurz, Honigblum, Beinwurz, Speckwurz, Soldatenkraut, Milchwurzel
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