Ursache und Therapie der Rosacea (Rosazea)

Ursache und Therapie der Rosacea (Rosazea)

Wer schaut schon gerne auf eine Haut, die mit dunkler Rötung, vielen Äderchen, Knötchen und Eiterpickeln im Gesicht übersäht ist? Dieser "Fluch der Kelten", wie die Erkrankung auch im angloamerikanischen Raum genannt wird, belastet in Deutschland schätzungsweise mehr als eine Million, vorwiegend hellhäutige Menschen.

Dabei muss es nicht so weit kommen. In der Regel beginnt die Erkrankung schleichend im dritten Lebensjahrzehnt. Scharfe Speisen, emotionaler Stress, das Betreten warmer Räume, aber auch Alkoholgenuss führen zunächst zu einem fühlbaren Wärmeeinstrom im Bereich der Wangen. Äußerlich zeigt sich eine deutliche, nicht zu übersehende Rötung, die möglicherweise als ausschließlich emotionales Erröten missgedeutet werden kann.

Auslöser ist eine zunächst vorübergehende, später verbleibende und zunehmende Weitstellung der Blutgefäße der mittleren Gesichtspartie. Diese diffuse, ins lilafarbene gehende Rötung, wird im Laufe der Zeit durch feine, aber deutlich sichtbare Äderchen verstärkt. Dabei bleibt die Nase nicht ausgespart und wurde im Volksmund mit dem Begriff der "Schnapsnase" bezeichnet. Im weiteren Verlauf entwickeln sich rote Knötchen, die einen Eiterkopf tragen können.

Nur bei Männern vorkommend, inzwischen allerdings seltener werdend, kann sich das Nasenrelief im Sinne einer "Knollennase" vergröbern und vergrößern.

Aber auch eine teigige Verdickung der Gesichtshaut, die durch eine Lymphstauung bedingt sein kann, verstärkt die Entstellung des Gesichts.

Nicht selten gehen Augensymptome, wie Entzündungen der Lidränder oder der Augenbindehäute, den Hautsymptomen voran.

Die Ursachen der Rosazea sind noch nicht bekannt. Die krankhaften Veränderungen spielen sich sowohl im Bereich der Blut- und Lymphgefäße, als auch in den Haarfollikeln ab. Als weitere Provokationsfaktoren sind Entzündungen der Magenschleimhaut sowie die Hautbesiedlung mit der Demodex-Milbe bekannt.

Aufgrund der Unansehnlichkeit der Hautveränderungen entwickelt sich für die Betroffenen ein sehr hoher Leidensdruck. Er belastet das Selbstwertgefühl, die partnerschaftliche Akzeptanz sowie die beruflichen Chancen.

Dabei gibt es eine Reihe von guten therapeutischen Möglichkeiten, diese Krankheit zur Abheilung oder in den Griff zu bekommen.

Über ein Nahrungsmittelprotokoll kann festgestellt werden, welche Speisen oder Getränke die Haut verschlimmern können. Generell trifft das für scharfe Speisen zu, da sie gefäßerweiternd wirken.

Die Pflege der Haut sollte idealerweise bei einem pH-Wert von 5,5 liegen. UV-Licht in Solarien oder natürliche Sonnenbäder können sowohl verschlechtern als auch bessern. Dies ist individuell unterschiedlich. Allerdings sollte vor Solarienbesuch oder Sonnenbädern eine hautärztliche Lichtschutzberatung erfolgen.

Mit einem speziellen Gefäß-Laser können die feinen Äderchen dauerhaft und vollständig entfernt werden. Dadurch kann das Fortschreiten der Erkrankung verhindert werden. Knötchen und Eiterpickel werden mit einer metronidazolhaltigen Basistherapie behandelt. In diesem Stadium ist auch eine professionelle Hautreinigung empfehlenswert. Aber auch andere Wirkstoffe, wie z.B. Azelainsäure oder Isotretinoin, können äußerlich eingesetzt werden. Schwellungen der Haut werden durch eine lymphentstauende Massage zum Abklingen gebracht.

Reichen diese Maßnahmen nicht aus, können intern anzuwendende Antibiotika oder Isotretinoin erfolgreich zum Einsatz kommen.

Das therapeutische Ziel ist dann erreicht, wenn nicht nur der normale Hautzustand, sondern auch das Lächeln des Patienten wieder hergestellt worden ist.