Folgen einer mangelhaften Mundhygiene

Folgen einer mangelhaften Mundhygiene

Falsche oder mangelhafte Mundhygiene kann zu Zahnfleischreizungen und -entzündungen führen. Oft ist das der Anfang für die Hypersensibilität der Zähne. Ohne pflegende Maßnahmen kann sich das Zahnfleisch zurückbilden und die empfindlichen Zahnhälse bzw. die Dentinkanälchen, die normalerweise von gesundem Zahnfleisch bedeckt sind, werden schutzlos freigelegt. Das Dentin im Bereich freiliegender Zahnhälse hat keinen schützenden Schmelzüberzug und ist deshalb auch besonders anfällig für Zahnhalskaries. Falsche Putztechniken, zu hoher Putzdruck, harte Zahnbürsten sowie stark abrasive Zahnpasten können den freiliegenden Zahnhals zusätzlich schädigen.

Schwerwiegende Folgen sind, dass die unterschiedlichsten Reize, z. B. chemische (süß, sauer), thermische (durch heiße / kalte Speisen) oder taktile (Berührung) – durch die feinen Kanälchen, so genannte Reizleiterkanälchen, an den Zahnnerv weitergeleitet werden und dort einen Schmerz beim Zähneputzen, Essen, Trinken und manchmal sogar beim Atmen auslösen. Aufgrund des Schmerzempfindens wird die Mundhygiene nicht mehr mit der notwendigen Sorgfalt durchgeführt. Ein Kreislauf, der zu ernsthaften Zahnfleisch- und Zahnerkrankungen – bis hin zum Zahnverlust – führen kann. Neben der professionellen Behandlung durch den Zahnarzt ist die Abstimmung der täglichen Mundhygiene auf die schmerzempfindlichen Zähne sowie freiliegenden Zahnhälse von großer Bedeutung. Schutzsysteme sind aufeinander abgestimmte Produkte und ergänzen die tägliche Anwendung. Es ist unerlässlich freiliegende Zähnhälse zu schützen. Daher ist es besonders wichtig, dass diese mit Mineralien versorgt werden, um eine Remineralisation durchzuführen. Ziel dieser Zahnprodukte ist es, die Dentinkanälchen zu verstopfen, damit die Nerven durch den Reiz nicht mehr erreicht werden können. Um Zahnfleischrückgang – einer der Hauptgründe für Schmerzempfindlichkeit der Zähne – vorbeugen zu können, Zahnhalskaries zu vermeiden oder zu stabilisieren und schmerzempfindliche Zähne zu schützen, sollten Schutzsysteme folgende Merkmale aufweisen:

  • Kaliumchlorid gegen schmerzempfindliche Zähne

  • Natriumfluorid schützt vor Zahnhals-Karies

  • Antibakterielle Wirkstoffe beugen Plaque, Gingivitis und Parodontitis vor

  • Aminfluorid fördert die Remineralisation des Zahnschmelzes und beugt Säureangriffe vor

Bei freiliegenden und schmerzempfindlichen Zahnhälsen sollte die Stillmannmethode bevorzugt werden. Sie ist zeitaufwendiger und schwieriger durchzuführen. Hier wird mit der Zahnbürste immer senkrecht vom Zahnfleisch weg zur Zahnkrone hin gestrichen, damit keine Speisereste unter das Zahnfleisch gelangen. Um einen weiteren Zahnfleischrückgang zu verhindern, sollte der Anpressdruck sehr gering sein, d. h. zwei Newton sollten nicht überschritten werden (dies entspricht ca. 200 g). Je nach individueller Ausgangslage kann mit verschiedenen kleinen chirurgischen Eingriffen der freiliegende Zahnhals auch wieder mit Zahnfleisch bedeckt werden.