Damit der Berufsstart kein Fehlstart wird

Experten empfehlen allergologische Beratung vor der Berufswahl

 

Für viele Jugendliche fängt im Herbst mit dem Beginn der Berufsausbildung ein neuer Lebensabschnitt an. Für ein erfolgreiches Berufsleben ist es auch wichtig, bereits im Vorfeld der Berufswahl neben persönlichen Neigungen und Fähigkeiten herauszufinden, mit welchen allergieauslösenden Stoffen am zukünftigen Arbeitsplatz zu rechnen ist. Dort können nämlich neue Allergien entstehen oder sich die Beschwerden vorhandener Allergien verschlimmern und zu langanhaltenden gesundheitlichen Schäden führen. In Berufen wie zum Beispiel Bäcker, Konditor, Maler, Friseur, Metallarbeiter, Florist oder Schreiner kommt man mit einer ganzen Reihe von kritischen Substanzen in Kontakt, die Allergien auslösen können. Entwickelt sich im Laufe der Ausbildung eine Allergie, hilft meist nur die Allergenvermeidung, und ein Berufswechsel ist dann häufig die notwendige Konsequenz. Das kann schwerwiegende wirtschaftliche, zeitliche und auch psychische Folgen nach sich ziehen.

 

In Deutschland brechen derzeit pro Jahr etwa 30.000 Jugendliche ihre Ausbildung aufgrund gesundheitlicher Probleme ab. Das sind doppelt so viele wie in den achtziger Jahren. 80 Prozent der berufsbedingten Hauterkrankungen betreffen Friseur-, Metall-, Heil- und Pflege-, Nahrungsmittel- Bau-, Reinigungs- und Malerberufe. "Für junge Berufsstarter, die bereits an allergischen Erkrankungen wie Heuschnupfen, Asthma oder Neurodermitis leiden, ist die rechtzeitige individuelle Beratung und Abstimmung der Berufswahl durch einen allergologisch ausgebildeten Facharzt und den Berufsberater äußerst wichtig", so Professor Thomas Fuchs, Präsident des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen (ÄDA). Er empfiehlt jungen Allergie-Patienten generell, sich frühzeitig an einen Allergologen zu wenden, um ihre Allergie durch fachärztliche Behandlung mit einer effektiven Therapie in den Griff zu bekommen. So hat die spezifische Immuntherapie (Allergie-Impfung) mit molekular standardisierten Allergenpräparaten eine Erfolgsrate von über 90 Prozent. Die Beschwerden verbessern sich deutlich und nachhaltig. Darüber hinaus wirkt die Immuntherapie vorbeugend. Sie kann die Entstehung zusätzlicher Allergien verhindern und das Risiko für Asthma senken. Nach erfolgreicher Allergie-Impfung besteht beispielsweise für Pollenallergiker eine gute Chance, einen Beruf im Freien, wie zum Beispiel Gärtner, ausüben zu können.

 

Bei einer allergischen Vorgeschichte ist es ratsam, einen Beruf zu wählen, der mit einer möglichst geringen Allergen-Belastung verbunden ist. Aber nicht jeder Berufswunsch oder Ausbildungsplatz, der ein gesundheitliches Risiko in sich birgt, muss gänzlich aus der Liste der Wunschberufe gestrichen werden. Je nach Allergie und Berufswunsch können Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz Risiken vermeiden. So helfen beispielsweise bei Kontaktallergien oftmals pflegende Hautschutzcremes, schonende Waschmittel und besondere Schutzhandschuhe. An manchen Arbeitsplätzen können Staub, Gase und Dämpfe durch moderne Anlagen soweit abgesaugt werden, dass sich das Risiko reduziert, eine Allergie zu entwickeln. Arbeitsplätze mit geringem Allergierisiko sind beispielsweise solche in der Verwaltung, im kaufmännischen, pädagogischen und sozialen Bereich, in der Datenverarbeitung und in den Medien.

 

Weitere Informationen unter: www.aeda.de