Asthma und Schwangerschaft

Asthma und Schwangerschaft

Asthma in der Schwangerschaft ist noch die häufigste Erkrankung der Lunge bei Schwangeren, aber auch die, die am besten therapiert werden kann. Wenn die Erkrankung gut mit Medikamenten eingestellt ist, geht sie nicht mit einem erhöhten Risiko für das Kind und den Schwangerschaftverlauf

Asthma in der Schwangerschaft ist noch die häufigste Erkrankung der Lunge bei Schwangeren, aber auch die, die am besten therapiert werden kann. Wenn die Erkrankung gut mit Medikamenten eingestellt ist, geht sie nicht mit einem erhöhten Risiko für das Kind und den Schwangerschaftverlauf einher und Allergikerinnen haben im Vergleich zu ansonsten gesunden Frauen kein erhöhtes Komplikationsrisiko während der Schwangerschaft.

Weder sind durch die Medikamente Schäden für das entstehende Leben zu befürchten, noch ist bei fortgesetzter Behandlung ein erhöhtes Risiko für die werdende Mutter und ihr Kind zu erkennen und die Behandlung wird in der Zeit der Schwangerschaft in gleicher Weise fortgesetzt. Abzugrenzen ist bei Schwangeren die Luftnot ohne Krankheitswert. 60 bis 70 Prozent aller werdenden Mütter klagen während der Schwangerschaft über Luftnot, meistens zwischen dem zweiten und dritten Teil der Schwangerschaft. Dabei ist der Hauptanteil durch schwangerschaftstypische Veränderungen zu erklären.

Zu Beginn der Schwangerschaft allerdings sind manche Frauen sehr magenempflindlich. Sofern Arzneimittel eingenommen werden, kann dies für einige Zeit Probleme bereiten. Glücklicherweise stehen viele Asthmamittel zur Inhalation bereit und belasten somit den Magen nicht zusätzlich.

Die Basistherapie baut auf die Zellstabilisatoren, die Beta2-Mimetika und die Kortisone auf. Sie werden durch Inhalation gegeben und so nur zu einem kleinen Teil vom Körper aufgenommen. Die Nebenwirkungen werden also gering gehalten und den Fetus erreicht nur ein kleiner Anteil der Medikamente über den Mutterkuchen. Schwangere, die eine Dauertherapie benötigen, sollten von Anfang an auf Aerosole mit Kortison und bei vorhandener Allergie zusätzlich auf Chromoglycinsäure-Aerosol umgestellt werden. So kann die oral aufgenommene Medikamentendosis reduziert werden. Dadurch gelangt eine niedrigere Menge über das Blut zum Kind. Die Kortisone, oral eingenommen oder über die Vene gespritzt, sollten nach Möglichkeit im ersten Drittel der Schwangerschaft vermieden werden und nur bei Bedarf eingesetzt werden. Immer gilt beim Asthma jedoch, dass das Risiko eines schweren Asthmaanfalls für Mutter und Kind mit dem potenziellen Risiko der medikamentösen Therapie abgewogen werden muss.

Komplikationen durch Asthma bei der Geburt und in der Stillperiode sind nicht zu befürchten. Oft ist es in den späteren Monaten durch die gesteigerte Hormonproduktion möglich, die Medikamentenmenge zu vermindern. Einen Asthmaanfall gilt es jedoch zu vermeiden, er ist eine unnötige Belastung für Mutter und Kind. Deshalb ist die regelmäßige Medikamentenanwendung in enger Abstimmung mit dem Arzt sehr wichtig. Nach der Niederkunft muss oft wieder höher dosiert werden. Die junge Mutter ist durch die Betreuung des Neugeborenen rund um die Uhr beschäftigt und hat noch die Folgen der Schwangerschaft zu überwinden. In dieser Situation kämen zusätzliche Belastungen durch das Asthma höchst ungelegen.

Die Wirkstoffe zur Behandlung des Asthma der Mutter können beim Stillen teilweise mit der Milch in das Kind gelangen. Dies ist zwar wegen der geringen Mengen ungefährlich, kann dennoch weitgehend vermieden werden, wenn Sie die Medikamente kurz nach dem Stillen anwenden. Sie sind dann bis zur nächsten Malzeit des Kindes teilweise schon wieder abgebaut.

Es gibt demnach keinen Grund, einer Asthmatikerin von einer Schwangerschaft abzuraten. Man sollte aber bedenken, dass das Kind dann mit großer Wahrscheinlichkeit erkranken kann, wenn schon beide Eltern Allergiker sind.