Arthrosen beim Hund

Arthrosen beim Hund

Bei der Arthrose beim Hund handelt es sich um eine degenerative Gelenkerkrankung, bei der es zu einer Zerstörung des Gelenkknorpels, in einem fortgeschrittenen Stadium auch des unter dem Knorpel gelegenen Knochens sowie der Bänder kommt.

Bei der Arthrose beim Hund handelt es sich um eine degenerative Gelenkerkrankung, bei der es zu einer Zerstörung des Gelenkknorpels, in einem fortgeschrittenen Stadium auch des unter dem Knorpel gelegenen Knochens sowie der Bänder kommt. Entstehen nun, z.B. bei starker Belastung des betroffenen Gelenks, vermehrt Abriebsprodukte, so kommt es sekundär zu einer Gelenkkapselentzündung, die dem Patienten Schmerzen bereitet. In dieser Phase fallen dem Besitzer nun in aller Regel Lahmheiten, Bewegungsunlust oder andere Schmerzäußerungen auf. Gleichzeitig ist häufig eine Schwellung im Bereich des betroffenen Gelenks, ein so genannter Gelenkerguss zu beobachten, hervorgerufen durch eine vermehrte Produktion entzündlich veränderter Gelenkschmiere.

Im Extremfall kommt es im Laufe der Zeit zu einer teilweisen oder gar vollständigen Zerstörung des Gelenks mit Verlust der Gelenkfunktion.

Die Entstehung einer Arthrose hat meist mehrere Ursachen, man spricht von einer Multi-Faktoren-Krankheit. Einen wichtigen Punkt stellen vererbte Entwicklungsstörungen dar, die zu einer Fehlbelastung des Gelenks führen. In derart fehlbelasteten Gelenken kommt es zu einer Freisetzung von körpereigenen Entzündungsprodukten, die den Knorpel weiter schädigen und somit das Fortschreiten der Arthrose beschleunigen.

Einen zweiten wichtigen Punkt stellen Traumata wie z.B. Kreuzbandrisse dar, die zu Instabilitäten und Fehlbelastungen im Gelenk und somit sekundär zu Arthrosen führen.

Auch die Ernährung hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss. So kann eine zu energiereiche Fütterung im Welpenalter zu einem überschnellen und unausgewogenem Wachstum führen, durch das sich wiederum Fehlbelastungen im Gelenk ergeben. Auch Übergewicht sollte als Ursache nicht unterschätzt werden, da adipöse ("fettleibige") Tiere ebenfalls eine starke Belastung, vor allem der Gelenke der Gliedmassen aufweisen.

Zu guter letzt können auch Infektionen mit Gelenkbeteiligung (als Beispiel sei hier die Borreliose angeführt) die betroffenen Gelenke derart vorschädigen, dass es sekundär zu einer Arthrose kommt.

Die Therapie der Arthrose setzt, auch wenn es zunächst paradox klingt, vor deren Entstehung an. So kann eine ausgewogene Ernährung im Welpen- und Erwachsenenalter in Kombination mit einer adäquaten Belastung (also kontinuierliches Training ohne Überbelastungen) die Entstehung einer Arthrose verzögern, im Einzelfall sogar völlig verhindern. In diesem Zusammenhang muss deutlich gemacht werden, dass eine Minimierung der Bewegung des Tieres keinen positiven Effekt hat, sondern im Gegenteil durch das Fehlen stützender Muskulatur die Entstehung von Arthrosen begünstigt wird.

Bestehende orthopädische Probleme (wie z.B. angeborene oder erworbene Fehlstellungen oder Kreuzbandrisse) sollten nach eingehender Prüfung des Einzelfalls gegebenenfalls chirurgisch korrigiert werden. Auch bei bestehenden Arthrosen kann ein operatives Vorgehen in bestimmten Fällen das Fortschreiten verlangsamen (ob und wann dies sinnvoll ist, kann jedoch nicht allgemein beantwortet werden, sondern muss vom behandelnden Tierarzt in Zusammenarbeit mit dem Besitzer geprüft werden).

Unterstützend zu operativen Maßnahmen, oder falls ein chirurgisches Vorgehen nicht möglich oder sinnvoll erscheint, können mit Futterzusätzen (z.B. Glycosaminoglykane aus Grünlippmuscheln und Teufelskralle-Extrakten) die Ernährung des Gelenkknorpels unterstützt und Entzündungen im arthrotischen Gelenk reduziert werden.

Bei fortgeschrittener Arthose und entsprechender klinischer Symptomatik ist auch der Einsatz von Schmerzmitteln (so genannter NSAID`s) notwendig. Dabei sollte jedoch immer auf, für die entsprechende Tierart zugelassene Schmerzmittel zurückgegriffen werden, da die meisten humanmedizinisch genutzten Schmerzmittel bei Tieren toxisch wirken.

Bei Problemen oder weiter führenden Fragen berät Sie Ihr Tierarzt gerne.