Früherkennung des Prostata-Karzinoms

Früherkennung des Prostata-Karzinoms

Das Prostatakarzinom ist mittlerweile die zweithäufigste tumorbedingte Todesursache der männlichen Bevölkerung. Jährlich erkranken in Deutsch­land etwa 80.000 Männer neu an dieser Krebsform, ungefähr 700.000 Patienten werden behandelt. In Deutschland starben im vergan­genen Jahr ca. 12.000 Männer an einem Tumor der Prostata.

Der Prostatakrebs ist zwar eine Erkrankung des älteren Mannes, kann sich allerdings bei jüngeren Männern schon unbemerkt entwickeln. Wegen des sehr langsamen Wachstums kommt es erst nach etwa zehn Jahren Tumorwachstum zu Beschwerden. Wird der Tumor zu einem frühen Zeitpunkt erkannt, sind die Überlebenschancen der betroffenen Patienten ausgesprochen günstig. Männer ab dem 45. Lebensjahr haben einen gesetzlich garantierten Anspruch auf Früherkennungsuntersuchungen.

Die rektale Abtastung der Prostata ist eine wichtige Maßnahme, um Prostata-Kar­zinome zu erkennen. Die Kosten der Untersuchung wer­den von der Krankenkasse übernommen. In den Fällen allerdings, in denen ein Tumor "ertastet" wird, befindet sich dieser häufig schon in einem fortgeschrittenen Stadium. Kleine oder tiefer liegende Karzinome der Prostata werden so häufig nicht erfasst. Neben der rektalen Abtas­tung der Prostata ist seit mittlerweile mehr als zehn Jahren ein Verfahren zur Messung der PSA-Konzentration (Pros­ta­ta Spezifisches Antigen) im Blut verfügbar. PSA ist ein Eiweißstoff, der bei verschie­denen Erkrankungen der Pros­­tata vermehrt ins Blut abgegeben wird. Entzündungen, gutartige, altersbedingte Ver­größerungen der Prostata, und insbesondere Tumorerkrankungen der Prostata füh­ren zum Ansteigen der PSA-Konzentration. Sogar die Abtastung des Arztes kann den PSA-Wert erhöhen. PSA ist jedoch nicht gleich PSA. Der so genannte totale PSA-Wert (tPSA), der üblicherweise gemessen wird, setzt sich zusammen aus einem freien Teil (fPSA) und einem gebundenen Teil, dem komplexierten PSA. Dieses komplexierte PSA (cPSA) ist vor allem bei Prostatakarzinomen vermehrt im Blut vorhanden, fPSA dagegen besonders bei gutartigen Erkrankungen der Prostata. Das heißt: Ein erhöhter tPSA-Wert gibt keine klare Antwort über die Art der Erkrankung und kann recht häufig, da ja das freie PSA miterfasst wird, durch eine gutartige Prostataerkrankung oder sogar durch die Abtas­tung des Arztes zustande kom­men.

Mit einem entwickelten Test wird ausschließlich das cPSA erfasst. Dadurch lassen sich Prostata-Karzinome besser von gutartigen Pros­tatavergrößerungen abgrenzen als dies bisher möglich war. Liegt der cPSA-Wert im Normalbereich ist das Risiko, an einem Prostatakarzinom erkrankt zu sein, eher als gering einzuschätzen. An­dererseits, im Vergleich zum tPSA, wird das cPSA häufiger dann ein auffälliges Ergebnis zeigen, wenn wirklich eine Tumorerkrankung der Prostata vorliegt. Mit cPSA wird also die Anzahl der falsch-positiven Ergebnisse verringert. Zudem weist der Test selbst kleinste cPSA-Konzentrationen zuverlässig nach.

Insgesamt ist mit cPSA eine verbesserte Erkennung des Prostatakarzinoms gegeben. Mit der frühen Erkennung eines möglichen Karzinoms steigt die Aussicht, wieder gesund zu werden. Solange der Tumor auf die Prostata begrenzt ist, sind die Heilungschancen mit 85 bis 100 Prozent sehr gut.

Sollten Sie noch weitere Fragen haben, so wenden Sie sich bitte an einen Arzt Ihres Vertrauens.