Medizin­lexikon

Nierenversagen (chronisch)

Das chronische Nierenversagen (=chronische Niereninsuffizienz) bezeichnet eine dauerhafte, über Monate oder Jahre anhaltende Einschränkung der Nierenfunktion. Die Ausscheidung von unverträglichen, sog. harnpflichtigen Substanzen (Kreatinin, Harnstoff) aus dem Blut in den Urin ist gestört. Der Arzt kennt verschiedene Ursachen für ein chronisches Nierenversagen, z.B. Zuckerkrankheit (=Diabetes mellitus) und chronische Nierenentzündungen.

Am Beginn der Erkrankung sind die Patienten zumeist beschwerdefrei. Danach können Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Blässe, Appetitlosigkeit, Erbrechen und Wassereinlagerungen auftreten. Der behandelnde Arzt stellt das Nierenversagen durch eine Blutuntersuchung auf harnpflichtige Substanzen (Kreatinin, Harnstoff) fest. Darüber hinaus wird er eine Ultraschalluntersuchung der Nieren und Blase durchführen, um deren Größe und Struktur beurteilen zu können. In einigen Fällen müssen wegen möglicher Komplikationen am Herzen oder der Lunge eine Herzultraschalluntersuchung (=Echokardiographie) und eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbes (=Thorax) durchgeführt werden.

Der Arzt wird in Abhängigkeit von diesen Befunden zunächst nur die Blutwerte kontrollieren oder einen Nierenspezialisten (=Nephrologen) befragen (=konsultieren). In unklaren Fällen oder bei einem raschen Fortschreiten des Nierenversagens ist eine Krankenhauseinweisung erforderlich.

Die medikamentöse Behandlung richtet sich zunächst nach den Ursachen des Nierenversagens (z.B. Insulininjektionen beim Diabetes mellitus). Falls der Funktionsausfall der Nieren bedrohlich wird, muß eine Dialysebehandlung durchgeführt werden.

Synonyme: Nierenversagen, Niereninsuffizienz, Nierenfunktion
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