Medizin­lexikon

Heuschnupfen

Der Heuschnupfen (=allergische Rhinokonjunktivitis) ist eine allergische Erkrankung der Schleimhäute von Augen (=Konjunktivitis) und Nase (=Rhinitis). Die Patienten beklagen Rötung, Jucken, meist auch vermehrte Sekretbildung.
Die Erkrankung tritt zeitlich begrenzt (=saisonal) vom Februar bis September auf. Im zeitigen Frühjahr fliegt der Blütenstaub (=Pollen) von Bäumen (z.B. Birke, Erle, Hasel), in den Sommermonaten von Gräsern und Getreide (z. B. Wiesenlieschgras, Roggen). Die Pflanzen setzen den Pollen zur Befruchtung der Blüten frei. Er gelangt mit der Luftströmung in die Augen und Nase.

Der Arzt erkennt die Erkrankung meist bereits aufgrund der Patientenbefragung (=Anamnese). Eine Bestätigung ist durch Hautteste (=Prick- und/oder Intrakutanteste) und Blutuntersuchungen auf spezifische IgE-Antikörper möglich.

Die Behandlung (=Therapie) erfolgt zumeist lokal durch entzündungshemmende Medikamente (z. B. DNCG) in Nasensprays und Augentropfen. Darüber hinaus stehen Tabletten (z.B. Antihistaminika) zur Verfügung. Die Therapie kann mit dem Beginn der Beschwerden aufgenommen werden. Für manche Patienten ist eine langfristig vorbeugende Spritzenbehandlung (=Hyposensibilisierung =Desensibilisierung) geeignet, bei der in wöchentlichen Abständen Extrakte von Pollen tief in die Haut gespritzt werden. Ob und wann ein Heuschnupfen ausheilt, kann kein Arzt voraussagen.

Vorbeugung bei Heuschnupfen

Die Ursache des Heuschnupfens ist der Blütenstaub (=Pollen) von Bäumen (z. B. Birke, Erle, Hasel) und Gräsern bzw. Getreide (z.B. Wiesenlieschgras, Roggen). Dieser Pollen wird von den Pflanzen zur Bestäubung freigesetzt und vom Wind weggeweht. Die einzelnen Pollenkörner sind mikroskopisch klein und für das menschliche Auge unsichtbar. Die Beschwerden werden umso stärker, je mehr Pollen in der Luft ist und somit auf die Schleimhäute von Augen und Nase gelangt. Ziel der Vorbeugung ist deshalb die Schaffung einer pollenarmen Umgebung.

Grundsätzlich sollten Orte mit hoher Pollenkonzentration gemieden werden. In den Monaten Februar und März wird auf Waldwanderungen wegen des gehäuften Vorkommens von Birke, Erle und Hasel verzichtet. Auch eine Entfernung dieser Pflanzen aus dem eigenen Grundstück ist sinnvoll. Da Pollen aber kilometerweit fliegen, besitzt diese Maßnahme nur einen begrenzten Effekt. Im Hochsommer sollten Spaziergänge durch Wiesen und Felder gemieden werden.

Eine Wohnung in der Innenstadt ist grundsätzlich geeigneter als das Wohnen auf dem Lande. Sinnvoll ist der Aufenthalt in Häusern mit geschlossenen Fenstern, insbesondere nachts. Die Wäsche sollte im Hause getrocknet werden, weil Pollen auf dem Stoff haftet. Die Entfernung von der Haut und den Haaren ist durch Waschen und Duschen möglich. Ein Urlaub am Meer ist sinnvoll, weil die vom Meer kommenden Winde pollenarm sind. Im Gebirge erscheinen die Pollen später, weil die geringere Temperatur die Pflanzen später zum Blühen bringt. Pollen fliegen verstärkt bei warmem und trockenem Wetter, weniger bei kühlen Temperaturen und Regen. Somit können die Beschwerden (=Symptome) von Tag zu Tag und Jahr zu Jahr variieren. Die vorbeugenden Maßnahmen lindern die Beschwerden, müssen zumeist mit einer medikamentösen Behandlung (=Therapie) kombiniert werden.

Synonyme: Heuschnupfen, Rhinokonjunktivitis
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