Medizin­lexikon

FSME

Die FSME (=Früh(jahrs)-Sommer-Meningoencephalitis) ist eine Infektionskrankheit durch FSME-Viren. Sie wird durch saugende Zecken übertragen. Die Ansteckung tritt lokal auf (Endemiegebiete), mittlerweile in allen Bundesländern. Das Risiko für eine Infektion beträgt 1:50 bis 1:1000 pro Biß.

Bei etwa der Hälfte der infizierten Menschen tritt eine Entzündung der Gehirnhaut (=Meningitis), des Gehirns (=Encephalitis) und/oder des Rückenmarks (=Myelitis) auf.  Die Patienten beklagen Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Bewußtseinsstörungen, Gedächtnisstörungen oder Lähmungen. Die beschwerdefreie Zeit (=Inkubationszeit) zwischen der Infektion und den ersten Krankheitszeichen (=Symptome) dauert 3-28 Tage. Der Patient sollte den behandelnden Arzt auf einen zurückliegenden Zeckenbefall hinweisen, falls dieser bemerkt wurde. Der Arzt wird gezielt nach Nervenfunktionsstörungen fragen und einfache Nerventests durchführen. In unklaren Fällen muß zusätzlich ein Nervenarzt (=Neurologe) konsultiert werden. Das Blut wird auf Entzündungszeichen (z. B. Blutsenkungsbeschleunigung)und Antikörper gegen FSME-Viren getestet.

Die FSME heilt meist nach 1-3 Wochen folgenlos aus. Eine ursächliche (=kausale) Therapie durch Antibiotika ist nicht möglich. Die Vorbeugung (=Prophylaxe) erfolgt durch eine aktive Impfung (=aktive Immunisierung). Bei der Schnellimmunisierung besteht bereits 2 Wochen nach der ersten Injektion Impfschutz. Die zweite und dritte Injektion wird 1 und 3 Wochen nach der ersten durchgeführt. Auffrischungsimpfungen erfolgen nach 1 sowie 3-5 Jahren. Der Schutz vor Zecken und ihre Entfernung aus der Haut werden im Kapitel "Borreliose" beschrieben. Die Erkrankung ist gegenüber dem Gesundheitsamt meldepflichtig.

Synonyme: FSME, Meningoencephalitis, Hirnhautentzündung
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