Roßkastanie (Aesculus hippocastanum L.)

Die Rosskastanie ist ein bis zu 35 m hoher, sommergrüner Baum mit großer, regelmäßiger Krone und findet sich häufig als Schattenspender in bayerischen Biergärten. Die Laubblätter sind 5- bis 7-fach gefiedert und sitzen an langen, rinnigen Stielen. Die weißen, gelb- oder rötlichen Blüten sitzen zahlreich in kegelförmigen, steil aufrechten Rispen. Die gelbgrünen, kugeligen Früchte sind mit weichen Stacheln besetzt und enthalten glänzend braune Samen mit einem großen, hellen Nabelfleck.

Medizinisch verwendet werden Extrakte aus den Samen, der Rinde und den Blättern, wobei ein Nutzen nur für die Samenextrakte belegt ist. Zur Anwendung kommen mit alkoholischen Auszugsmitteln hergestellte, standardisierte Trockenextrakte aus den Samen. Für den Hauptwirkstoff Aescin, einem Gemisch aus monodesmoidischen Triterpensaponinen, sind gefäßabdichtende, venentonisierende und antiödematöse Wirkungen beschrieben. Weiterhin sind im Extrakt Flavonoide enthalten, während die toxikologisch bedenklichen Cumarinderivate Aesculin und Fraxin nur in Auszügen aus Rinde, Blätter, Blüten oder Fruchtschalen enthalten sind.

Präparate aus Rosskastaniensamenextrakt zum Einnehmen werden daher bei chronischer Veneninsuffizienz (Venenschwäche) eingesetzt. Auch bei verletzungsbedingten Gewebeschwellungen sind diese Präparate wirksam.

Synonyme: Roßkastanie
Zurück zum Lexikon