Wie entsteht Gürtelrose

Wie entsteht Gürtelrose

Die Gürtelrose ist eine schmerzhafte Bläschenerkrankung der Haut. Sie tritt überwiegend bei älteren oder immungeschwächten Menschen auf, aber auch Kinder und Erwachsene zwischen dem 20 - 40. Lebensjahr können betroffen sein.

Durch noch nicht im Einzelnen geklärte Umstände entsteht die Gürtelrose durch die erneute Aktivierung des Windpocken-Virus, welches nach Abheilen der Windpocken in einem "Schlafmodus" im Nervenknötchen entlang der Nähe der Wirbelsäule lebenslang verbleibt.

Etwa 1 - 4 Tage vor Auftreten der ersten Hautveränderungen können Schmerzen in dem betroffenen Hautsegment auftreten, die auch von Allgemeinsymptomen wie Abgeschlagenheit und leichtem Fieber begleitet sein können. Innerhalb von Stunden entstehen aus gruppiert angeordneten roten Flecken kleine Knötchen, an deren Spitze sich Bläschen bilden. Im weiteren Verlauf entstehen Eiterbläschen (Pusteln), die nach 2 - 3 Wochen als Krusten abfallen. Häufig ergibt sich ein Verteilungsmuster, das an einen halben Gürtel erinnert (zoster: griech. Gürtel). Die Beschwerden gehen jedoch über das betroffene Hautareal hinaus.

Nach 3 - 4 Wochen sind die Hautveränderungen in der Regel abgeheilt. Bei ausgeprägtem Verlauf können Narben zurückbleiben. Bei etwa jedem 20. Patient kann die Gürtelrose erneut auftreten, oft im gleichen Hautsegment.

Grundsätzlich müssen sich alle Patienten mit einer Gürtelrose im Stirn-, Augen-, Nasen- oder Ohrenbereich augenärztlich bzw. hno-ärztlich untersuchen lassen. Der Befall der Nasenspitze ist als Zeichen des Mitbefalls des Auges zu bewerten.

In der Schwangerschaft besteht durch mütterliche Gürtelrose ein geringes Risiko einer Fruchtschädigung. Nach der Entbindung besteht keine Gefahr für das Kind.

Das Auftreten einer Gürtelrose ist nicht als Hinweis für eine Tumorerkrankung als Grunderkrankung des Patienten zu werten. Jedoch konnte in 5 % der Fälle ein bisher nicht entdeckter Tumor nachgewiesen werden. Deshalb empfiehlt sich prinzipiell eine allgemeinmedizinische bzw. internistische Untersuchung bei der auch eine HIV-Infektion ausgeschlossen werden sollte.

Ein erhöhtes Risiko für die Entstehung der postherpetischen Neuralgie, einer länger dauernden schmerzhaften Nervenentzündung, haben Menschen über 50 Jahre, Patienten mit Schmerzen vor Beginn des Hautausschlags sowie Patienten mit Befall des Augenbereiches oder mit starken Schmerzen im Bläschenstadium der Gürtelrose.

Die postherpetische Neuralgie kann sich über Monate oder Jahre erstrecken und geht nicht selten mit einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität und starker seelischer Belastung einher.

Die Behandlung mit antiviralen Tabletten sollte innerhalb der ersten 48 - 72 Stunden nach Auftreten der Hautläsionen begonnen werden, da sie zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr wirksam ist.

Grundsätzlich ist Schonung angesagt, in einzelnen Fällen sollte Bettruhe eingehalten werden. Bei ausgeprägtem Erkrankungsbild, insbesondere bei Blutbläschen oder -krusten ist eine stationäre Behandlung erforderlich. Bei Kindern mit einem normalen Immunsystem ist eine antivirale Tablettentherapie nicht erforderlich.

Die örtliche Behandlung umfasst die Anwendung von Lotionen und Antibiotika-Salben bei bakterieller Zusatz-Infektion.

Die Erholungsphase erstreckt sich über mehrere Wochen und bedingt bei berufstätigen Patienten unter Umständen eine mehrwöchige Arbeitsunfähigkeit.

Die Ansteckungsgefahr für Windpocken ist relativ gering, jedoch sollten Patienten mit Gürtelrose den Besuch von Kindern und anderweitig gefährdeten immungeschwächten Patienten vermeiden, um sie nicht dem Risiko einer Windpockeninfektion auszusetzen.