Wechseljahre homöopathisch begleiten

Wechseljahre homöopathisch begleiten

Herz- und Partnerprobleme, Hitzewallungen, Depressionen, Schlafstörungen und Ge-wichtsschwankungen, die Wechseljahre kommen mit den verschiedensten kör-perlichen und psychischen Symptomen daher. Die Homöopathie ist eine Alternative zur schulmedizinischen Dauermedikation, die aufgrund erheblicher Nebenwirkungen in die Diskussion geraten ist.

Die Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern eine natürliche Phase im Leben der Frau. So um das 50. Lebensjahr herum, stellen die Eierstöcke allmählich die Produktion des weiblichen Geschlechts-hormons Östrogen und des Gelbkörper-hormons Gestagen ein. Die Folgen nimmt jede Frau ganz unterschiedlich war. Viele Frauen bemerken ihre Wechseljahre nur daran, dass ihre Periode erst unregelmäßig kommt und später ganz aufhört. Doch es gibt keine Regel für die Regel und häufig verlaufen die Wechseljahre sehr turbulent.

Viele Symptome sind möglich

Zu den häufigsten Symptomen gehören Hitzewallungen, oft sind sie verbunden mit Schweißausbrüchen und plötzlicher Röte im Gesicht. Da sie besonders nachts auftreten, rauben sie der Betroffenen auch den Schlaf. Das steigert dann die Intensität weiterer Symptome, wie Unruhe, Konzentrations-schwierigkeiten, Reizbarkeit und Antriebs-störungen. Das hebt nicht die Stimmung, zu dem die Hormonumstellung die allgemeine Stimmungslage negativ beeinflussen kann. Auch nehmen viele Frauen im Laufe der Wechseljahre zu, weitere Symptome können eine trockene Scheide oder auch Zahnfleischbluten sein. In den letzten Jahren wurde verstärkt der Zusammenhang von Knochenschwäche, der Osteoporose, und einigen Herz-Kreislauf-Erkrankungen während der Wechseljahre untersucht. Diese Erkrankungen spielen vor den Wechseljahren bei Frauen aufgrund der hohen Östrogenproduktion kaum eine Rolle.

Studien belegen die hohen Risiken der Hormontherapie

In Deutschland nehmen etwa zwei Millionen Frauen Hormonpräparate gegen Wechseljahrsbeschwerden. Diese Therapie ist jedoch aufgrund ihrer erheblichen Nebenwirkungen in die Diskussion gekommen. Auch gibt es nach Auskunft des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung "keine abschließend überzeugenden Ergebnisse aus der Wissenschaft, dass eine Hormontherapie bei so unterschiedlichen Problemen und Erkrankungen … wirkt." Bekannt aber sind erhebliche Nebenwirkungen, die die Hormonersatztherapie (HET) mit sich bringt. Deshalb empfiehlt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die HET nur noch bei starken Wechseljahresbeschwerden. Dabei sollte die niedrigste wirksame Dosis über einen möglichst kurzen Zeitraum von nicht mehr als 1-2 Jahren angewendet werden. Der Grund für diese zurückhaltenden Äußerungen zur schulmedizinischen Standardtherapie sind die Ergebnisse großer Studien. Die amerikanische Woman`s Health Initiative-Studie (WHI-Studie) und die britische "One Million Woman"-Studie haben gezeigt, dass verschiedene Hormonpräparate das Risiko an Brustkrebs zu erkranken erhöhen. Das gilt besonders für die Kombinationspräparate, die Östrogen- und Gestagen enthalten. Mit der Einnahme der Hormonpräparate steigt aber auch das Risiko von Thrombosen, Schlaganfällen und Herzinfarkten.

Therapiealternative ist die Homöopathie.

"Alle in den Wechseljahren auftretenden Symptome können mit der passenden homöopathischen Arznei erfolgreich behandelt werden", sagt Dr. Elvira Germes, Allgemeinmedizinerin aus Köln. Gerade der ganzheitliche Ansatz der Homöopathie ist es, der im Falle der Wechseljahre so überzeugend ist. Die einzelnen Symptome werden nicht isoliert von einander betrachtet, sondern in ihrer Gesamtheit von Körper, Geist und Seele. Jedoch raten homöopathische Ärzte, möglichst direkt Wechseljahrsbeschwerden mit Hilfe der Homöopathie zu lindern, und nicht mit einer Hormontherapie zu beginnen. Denn wird diese dann abgesetzt und die passende homöopathische Arznei ist noch nicht gefunden, lastet ein enorme Erfolgsdruck auf allen Beteiligten. Da der Erfolg mit der Wahl der passenden Arznei zusammen hängt und Wechseljahrsbeschwerden sehr komplex sind, wird von einer Selbstmedikation abgeraten.

Einige häufig bei Hitzewallungen, Schlafstörungen & Co. verschriebene homöopathische Arzneien:

Acidum sulfuricum – Schwefelsäure: Häufig starkes Schwitzen, dem ein Frostgefühl folgt. Das Schwitzen, meistens im Gesichtsbereich, ist sehr anstrengend. Dunkle Blutung. Unruhig, immer in Eile, innerlich getrieben, die Hände zittern,. Lust auf Alkohohl, der Geruch von Kaffee bereitet Übelkeit. Die Haut juckt, bekommt schnell blaue Flecken und erscheint unrein. Die Symptome bessern sich morgens und bei Kälte, Gehen in frischer Luft tut gut, Liegen und Wärme hingegen verschlechtern.

Sepia officinalis – Tinte des Tintenfisches: Hitzewallung gegen Abend, schon bei der kleinsten Anstrengung, das Gefühl, wie aus dem Wasser gezogen. Oft heiße Hände und kalte Füße oder umgekehrt, Schwächegefühl im Magen, das durch Essen besser wird. Sport tut gut, beruflich engagiert, von der Familie abgewendet, aber alle Fäden in der Hand. Kälte, Untätigkeit und Trost verschlimmern, Hitze und anstrengende Aktivitäten verbessern die Symptome.

Aurum metallicum– metallisches Gold: Starke Hitzewallungen mit viel Schweiß, vor allem nachts. Lebensüberdruss am Höhepunkt des Lebens, Niedergedrücktheit, empfindlich für Kritik. Angstgefühle werden verstärkt durch Herz- Kreislaufbeschwerden, Bluthochdruck, Knochenschmerzen. Wärme, Sonne, frische Luft und Bewegung bessern, abends und nachts verschlechtern sich die Symptome.

Sulfur – Schwefel: Die Hitzewallungen führen zu großer Erschöpfung; Gefühl, als ob alles am Körper brennen würde, vor allem die Fußsohlen und die Handflächen. Morgens starker Stuhldrang, die Schleimhäute im Afterbereich und Scheide jucken stark. Unruhiger Schlaf, frühes Aufwachen, aber nicht ausgeschlafen. Lust auf Süßigkeiten, Milch und Rotwein.

 

Tun Sie etwas für sich!

     

  • Lieber zwei dünne Kleidungsstücke aus Naturfasern tragen als ein dickes. So können Sie im Fall der Fälle eines ausziehen.
  • Leicht verdauliche und nicht stark gewürzte Speisen essen: Obst, Salate, Gemüse.
  • Wenig Kaffee, Tee und Alkohol. Vor allem nicht abends.
  • Im kühlen Raum unter Baumwoll-Bettwäsche schlafen.

Schlechte Stimmung

     

  • Körperlich fit halten. Radfahren, Laufen oder Schwimmen …
  • In den Tagesablauf Auszeiten zum Entspannen einplanen.
  • Entspannungsübungen lernen, etwa Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung oder Yoga.
  • Die sozialen Kontakte pflegen.

Osteoporose, Knochenschwäche

     

  • Möglichst viel bewegen, möglichst täglich, mit gezieltem Training zum Muskelaufbau.
  • Kalzium und Vitamin D haltige Ernährung.

 

"Das passende homöopathische Mittel wird jede Wechseljahrsbeschwerde beheben, Interview mit Frau Dr. Elvira Germes.

Können alle in den Wechseljahren auftretenden Symptome homöopathisch behandelt werden?

Auf jeden Fall! Hitzewallungen, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen oder starke Blutungen, das passende homöopathische Mittel wird jede Beschwerde beheben.

Ist eine homöopathische Selbstbehandlung von Wechseljahrsbeschwerden sinnvoll?

Es ist nur dann sinnvoll, wenn man sich eingehend mit dieser Heilmethode beschäftigt hat. Das "Simile", das heißt, das individuell passende Mittel zu finden, setzt eine umfangreiche Kenntnis der Arzneimittel voraus. Auch die Wahl der Potenz, die Beurteilung der Reaktion auf die Mittelgabe sowie eventuelle Wiederholung des homöopathischen Mittels erfordert viel Erfahrung.

Kann eine homöopathische Behandlung eine Hormontherapie ersetzen?

Unbedingt! Das auf die individuelle Beschwerdesymptomatik zutreffende Mittel beseitigt nicht nur die typischen Wechseljahrsbeschwerden, es führt "nebenbei" zu einer Harmonisierung auch auf der geistig/seelischen Ebene, zu einem Rundum-Wohlgefühl!

Hebt die Hormontherapie die Wirkung von homöopathischen Mitteln auf?

Es ist möglich, dass eine Hormontherapie, zum Beispiel auch die "Pille", das homöopathische Mittel in seiner Wirkdauer beeinträchtigen kann, sodass man es früher und häufiger wiederholen muss, eine Aufhebung der Wirkung habe ich noch nicht beobachtet. Allerdings können Nebenwirkungen der Hormone das ursprüngliche Beschwerdebild verändern, verwirren, damit die Wahl des "richtigen" Mittels komplizieren.

Welche Tipps haben Sie für den Partner von wechseljahrsbeschwerten Frauen?

Als Frau hat man in den Wechseljahren keine anderen Wünsche als zu anderen Zeiten: Verständnis, Einfühlungsvermögen, liebevolle Aufmerksamkeit. Allenfalls ist man dann etwas bedürftiger. Manchmal ist eine Beschäftigung mit dem Thema "Wechseljahre" hilfreich, um Verständnis auf zu bringen.