Ursache und Therapie der Röschenflechte

Ursache und Therapie der Röschenflechte

Der Schreck ist groß, wenn am Körperstamm plötzlich Ausschläge auftreten, die sich wie ein Exanthem bis auf die rumpfnahen Gliedmaßen ausbreiten können. Doch alles halb so schlimm, denn die Röschenflechte (synonym: auch Schuppenrose oder lat. Pityriasis rosea genannt) gibt nur ein Gastspiel auf begrenzte Zeit.

Der Hautarzt ist mit diesem Krankheitsbild bestens vertraut. Die Diagnose dieser Dermatose ist aber dennoch nicht immer einfach, sofern das krankheitstypische "Primärmedaillon" fehlt. Es ist bei einem Teil der Betroffenen das erste Zeichen für diese Erkrankung und besteht aus einem bis zu 8 cm Zentimeter großen roten, ovalen Fleck, der innen mitunter heller wirkt, und eine halskrausenartige Schuppung aufweist. Doch oft fehlt dieses sichere diagnostische Zeichen oder ist bereits abgeklungen, wenn die Patienten erstmals die dermatologische Sprechstunde aufsuchen.

Dann wird geschaut, ob die rötlich schuppenden Plaques in den Hautspaltlinien liegen und ihre Verteilung nicht über Hals, Knie oder Ellenbogen hinausgeht. Bei Kindern kann das Bild einem großflächigen Pilzbefall ähneln, bei Erwachsenen ist auch an eine Schuppenflechte oder an die Geschlechtskrankheit Syphilis zu denken.

Außer der hautärztlichen Blickdiagnostik gibt es kein hundertprozentig sicheres Verfahren für die Diagnosestellung. Zwar wird bei der Röschenflechte eine virale Ursache vermutet, jedoch findet sich hierfür bisher kein laborchemischer Beweis. Eine Ansteckungsgefahr besteht nicht. Auch in der Schwangerschaft geht von dieser Erkrankung für die Betroffene und für ihr werdendes Leben keine Gefahr aus.

Die typischen Virus- oder Arzneiexantheme der Haut lassen sich von der Röschenflechte auch dadurch unterscheiden, dass sie über die oben erwähnten anatomischen Grenzlinien hinausgehen, vom Bild her anders erscheinen und in der Regel sehr stark jucken. Sofern jedoch bei untypischem Hautbefund Zweifel an der Diagnose der Röschenflechte bestehen, kann durch eine Pilzkultur oder eine Probebiopsie die Diagnosesicherung erfolgen.

Es mag ein gewisser Trost sein, dass die Hautveränderungen vorwiegend in der kalten Jahreszeit auftreten. Immerhin dauert es in der Regel 8 – 12 Wochen, bis die schuppigen Plaques wieder narbenlos verschwinden.

Dennoch können, nachdem sich der Ausschlag zunächst schlagartig ausgebreitet hat, immer wieder neue Einzelherde entstehen oder ältere, einschließlich des Primärmedaillons, erneut aufflackern.

Das sind die Momente, in denen sich der leichtgradige Juckreiz bemerkbar machen kann. Kortisonsalben oder Antihistaminika-Tabletten können Ausschläge und Juckreiz bessern, doch erweisen sich die Plaques mitunter als hartnäckig und therapieresistent. So ist eine gewisser Gleichmut bei dem Betroffenen, gegebenenfalls auch bei den Eltern von Vorteil. Zwar ist ein erneutes Auftreten der Röschenflechte nach Jahrzehnten selten, aber möglich.

Die Röschenflechte lässt sich durch Schwitzen, Sport und Duschen reizen und nimmt dann an Farbintensität zu. Dennoch sollte niemand deshalb auf seine körperliche Ertüchtigung und ausreichende Körperhygiene verzichten, da dieser Reizzustand nur für kurze Zeit besteht.

Sofern man den normalen Heilungsverlauf abkürzen will, können auch naturheilkundliche lokale Therapeutika oder pflanzliche Mittel, die zu einer generellen Stärkung des Immunsystems führen, eingesetzt werden.

Wie auch immer: spätestens wenn die ersten Röschen in den Gärten blühen, hat sich die Röschenflechte für immer oder für sehr lange Zeit verabschiedet.