Tonometrie

Tonometrie

Der Augeninnendruck herrscht im Inneren des Augapfels. Er entsteht durch das Kammerwasser, eine wässrige Flüssigkeit, die die Hornhaut mit Nährstoffen versorgt und in ihrer Form erhält. Produktion und Abfluss des Kammerwassers halten sich beim gesunden Auge im Gleichgewicht, weswegen der Augeninnendruck als Indikator für Störungen gelten kann.


Eine Tonometrie wird am häufigsten beim Verdacht auf ein Glaukom durchgeführt. Der Augeninnendruck ist beim Grünen Star erhöht, da das Gleichgewicht zwischen Produktion und Abfluss des Kammerwassers gestört ist. Das Kammerwasser staut sich und der Augeninnendruck steigt an. Ein erhöhter Augeninnendruck schädigt den Sehnerv, was zu Gesichtsfeldausfällen bis hin zur Erblindung führen kann.

 

Es gibt verschiedene Methoden, den Augeninnendruck zu messen. Die am gebräuchlichste Methode ist die Messung mit dem Applanations-Tonometer nach Goldmann. Die Untersuchung wird im Sitzen oder Liegen durchgeführt. Vor der Untersuchung wird die Hornhaut der Augen mit Hilfe von Augentropfen betäubt, um die Untersuchung schmerzfrei durchführen zu können. Dann wird mittels eines kleinen Messkörpers (Sensor) die Rundung der Hornhaut in einem Bereich von drei Millimetern eingedrückt. Der Druck, der hierfür nötig ist, entspricht dem Augeninnendruck und wird vom Arzt abgelesen oder automatisch registriert. Das Applanations-Tonometer lässt sich auch am Untersuchungsmikroskop des Augenarztes befestigen.

Komplikationen treten nur äußerst selten auf. Durch den Kontakt des Sensors mit der Hornhaut kann es in seltenen Fällen zu kleinen Hornhautverletzungen oder Infektionen des Auges mit der Folge einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) oder einer Hornhautentzündung (Keratitis) kommen.

 

Wurde ein erhöhter Augeninnendruck festgestellt, können verschiedene Medikamente in Form von Augentropfen einzeln oder kombiniert die Bildung des Kammerwassers vermindern und/ oder den Abfluss verbessern. Ziel ist es, den Augeninnendruck zu senken.

Die Messung des Augeninnendrucks durch den Augenarzt bezeichnet man als Tonometrie. Bei Erwachsenen liegt er normalerweise zwischen 10 und 21 Millimeter Quecksilbersäule (mm Hg). Der erhöhte Augeninnendruck schädigt meist mit der Zeit den Sehnerv, wodurch es zu Ausfällen im Gesichtsfeld (Skotomen) bis hin zur Erblindung des betroffenen Auges kommen kann.