Kaffee und der menschliche Wasserhaushalt

Mehrere Studien haben in den letzten Jahren gezeigt, dass sich die Wirkung von Kaffee auf den Wasserhaushalt kaum von der von Wasser unterscheidet. Wer Kaffee trinkt, scheidet demnach bis zu 84% der aufgenommenen Flüssigkeit innerhalb eines Tages wieder über den Urin aus. Wer reines Wasser trinkt, scheidet bis zu 81% aus. Kurzzeitig erhöht Koffein zwar die Filterfunktion der Nieren, so dass mehr Urin gebildet wird. Dieser Effekt lässt aber schnell wieder nach.

Auch die Zusammensetzung des Urins unterscheidet sich nach dem Kaffee-Genuss nicht. Allerdings hängt die Wirkung von Kaffee oder Tee stark davon ab, ob jemand an Koffein gewöhnt ist. Bei regelmäßigem Genuss reagiert der Körper schwächer. Auch das Alter, Medikamente oder Krankheiten können die Wirkung von Koffein beeinflussen. Allgemein gilt aber, dass Koffein-Mengen bis 550 Milligramm täglich, das entspricht etwa 5 bis 7 Tassen, unbedenklich sind was den Flüssigkeitshaushalt angeht.

Trotz dieser Erkenntnisse wird Koffein vielfach immer noch entwässernde Wirkung zugeschrieben. Demnach kann Koffein den Elektrolyt-Haushalt durcheinander bringen und ist deshalb insbesondere vor körperlicher Anstrengung schädlich. Diese Warnungen sind definitiv übertrieben. Trotzdem sollte man Kaffee oder Tee natürlich nicht gegen den Durst trinken, denn sehr viel Koffein kann beispielsweise den Blutdruck erhöhen. Mineralwasser oder Saftschorlen sind sehr viel besser geeignet, Flüssigkeitsverluste auszugleichen.