Homöopathie und Pubertät

Homöopathie in der Pubertät

Die Pubertät ist der Lebensabschnitt, in dem die größte Entwicklung durch gemacht wird. Dies geschieht nicht immer langsam und gleichmäßig, sondern häufig heftig und schmerzhaft und wird von vielen Jugendlichen als eine Art psychische Krise wahrgenommen.

Doch nicht nur die Psyche erlebt ihre Höhen und Tiefen, auch die Entwicklung des Körpers zur Frau oder zum Mann kann sich unterschiedlich schwierig gestalten. Der Weg vom Kindsein zum Erwachsensein ist mühevoll, für alle Beteiligten.

Wenn das tatsächliche Alter 14 Jahre ist, kann das gefühlte oder erlebte je nach Situation zwischen acht und 18 Jahren schwanken. Der Jugendliche ist auf der Suche nach der eigenen Identität, der eigenen Haltung und Meinung. Er fühlt sich jedoch eher unverstanden und findet sich schnell zwischen allen Stühlen wieder. Je stärker die Bindung an die Eltern ist, desto schwieriger gestaltet sich der Prozess der Ablösung. Aggressionen gegen sich selbst oder andere, Traurigkeit bis hin zu Depressionen, Essstörungen bis hin zur Magersucht, Waschzwang, Müdigkeit, Knochenschmerzen, Akne – die Liste der in dieser Lebensphase entstehenden psychischen und körperlichen Symptome lässt sich mühelos fortsetzen.

Die Homöopathie ist eine ideale Medizin auch für diesen Lebensabschnitt, da bei der akribischen Suche nach der individuellen Arznei der Mensch in seiner Ganzheit erforscht wird. Allgemeinärzte erleben es in ihrer homöopathischen Praxis immer wieder, dass Jugendliche mit Magen-Darmproblemen oder Schlafstörungen kommen und sich dahinter dann zum Beispiel Liebeskummer verbirgt. Viele Erkrankungen in diesem Alter lassen sich auch selbst zu Hause homöopathisch behandeln, wenn die Regeln der Homöopathie eingehalten werden. Nützlich ist, wenn ein homöopathischer Arzt oder eine homöopathische Ärztin ein Auge mit auf die Behandlung hat, um eventuell mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, damit aus einer Schulangst keine Schulphobie wird.

Beispiel Schulangst

In Deutschland gehen etwa 10 Prozent der Jugendlichen mit Angst in die Schule. Es gibt verschiedene homöopathische Arzneien, die den Druck vor dem Versagen oder dem Sprechen vor der Klasse mindern können oder eben der Angst vor der Klassenarbeit:

Aconitum, Blauer Eisenhut: Die Unruhe überfällt den Jugendlichen kurz vor der Arbeit ganz plötzlich, er hat Angst, sein Kopf wird rot und glüht, sein Herz pocht stark und er schwitzt. Im warmen Klassenzimmer wird es nur schlimmer, ein offenes Fenster würde schon helfen.

Gelsemium, Gelber Jasmin: Dieses Mittel zeichnet sich durch eine zittrige Angst aus. Der Jugendliche zittert am ganzen Körper, heißer Schweiß läuft ihm von der Stirn, die Hände kleben, sein Gesicht wird dunkelrot. Eine erste Gabe Gelsemiun sollte am Abend vor der Arbeit gegeben werden.

Argentum nitricum, Silbernitrat: Der Gedanke an die Klassenarbeit macht den Jugendlichen krank. Schon Tage vor der Prüfung kann er nicht mehr gut schlafen, hat Bauchschmerzen und keinen Appetit. Am Tag selber ist er zittrig und bleich und bekommt Durchfall.

Arsenicum album, Weißes Arsenik: In der Nacht vor der Arbeit ist wegen Durchfall und Erbrechen kaum an Schlaf zu denken. Auch grübelt der Jugendliche ständig darüber, was er vergessen hat zu lernen. Grundsätzlich ist er eher ein nervöser, sehr ordentlicher Typ.

Nimmt das Problem aber nicht ab, kann ein homöopathisches Konstitutionsmittel helfen, dass durch eine homöopathische Erstanamnese ermittelt werden muss.

Verletzungen homöopathisch behandeln

Die Pubertät ist auch das Alter, in dem häufig Verletzungen vorkommen. Ganz gleich ob beim Skateboardfahren, Fußballspielen oder Radfahren, ein Sturz ist schnell passiert. Die Folge kann eine Platz- oder Schürfwunde sein, die gesäubert und verbunden werden muss. Diese homöopathischen Arzneien helfen dem Sportler schnell wieder auf die Beine:

Arnica, Bergwohlverleih: Dies ist das homöopathische Verletzungsmittel überhaupt. Es kommt bei allen frischen Weichteilverletzungen in Frage. Der Verletzte ist sehr empfindlich und Angst, dass die Wunde berührt wird, er möchte keine Hilfe. Er fühlt sich schwach und erschöpft, die Wunde schmerzt und blutet.

Calendula, Ringelblume: Kommt vor allem bei (großflächigen) Schürf- und auch bei Brandwunden zum Einsatz und bei Wunden, die schlecht heilen.

Hypericum, Johanniskraut: Ist das Mittel bei Wunden in nervenreichen Geweben wie etwa an Fingern, Zehen und der Lippe. Kleine Hautnerven sind verletzt, die Wunde schmerzt sehr, der Patient ist sehr berührungsempfindlich.

Gelenk- und Sehnenbeschwerden

Kleinere Verletzungen und Überbelastungen können zu unangenehmen Schmerzen am Bewegungssystem führen. Ruhe soll nur dann eingehalten werden, solange der Schmerz Bewegungen nicht zulässt. Bei beginnender Besserung ist vorsichtiges Bewegen besser als erzwungenes Stillhalten.

Bryonia - Zaunrübe: Schwellung, die bei jeder Bewegung stechend schmerzt, Besserung durch Ruhe.

Rhus toxicodendron – Giftsumach: Bei Folgen von Überanstrengung in Verbindung mit Verkühlung, wenn Ruhe verschlimmert und leichte Bewegung bessert.

Ruta - Weinraute: Nach längerer Belastung der Sehnen durch ungewohnte Tätigkeiten, besonders am Handgelenk, auch bei Sehnenzerrungen.

Symphytum - Beinwell: Wenn auch die Knochenhaut gereizt ist.