Schuppenflechte

Hilfe bei Schuppenflechte (Psoriasis)

Obwohl Psoriasis zu den häufigsten Erkrankungen der Haut gehört, sind ihre Ursachen noch immer nicht vollkommen geklärt. Bei der in der Umgangssprache auch als Schuppenflechte bekannten Hautkrankheit kommt es zu einer beschleunigten Vermehrung von Zellen der Oberhaut.

Während eine neue Hautzelle im Normalfall vier Wochen braucht, um von den tiefsten Schichten an die Oberfläche zu gelangen, erreichen die Zellen bei Psoriatikern in nur vier Tagen die Epidermis und türmen sich dort zu silbrigweißen Schuppen auf. Bei der in Schüben wiederkehrenden chronischen Verhornungsstörung bilden sich kreisrunde, rote Herde, die sich entzünden können. Sie treten vor allem an Ellbogen, Knien, Kopfhaut und Rücken auf. Bei einigen Patienten kommt es auch zu Veränderungen an den Nägeln.

Keine Behandlung kann Psoriasis endgültig beseitigen, die Haut kann jedoch zum Abheilen gebracht und neue Schübe verkürzt beziehungsweise hinausgezögert werden. Die gewählte Behandlungsmethode ist abhängig von Ausmaß und Typ der Hautveränderungen und kann von Patient zu Patient unterschiedlich wirkungsvoll sein. Oft ist eine Kombination von Therapieverfahren und auch nach einem gewissen Zeitraum ein Therapiewechsel sinnvoll. Bei unkomplizierten Verlaufsformen wird zunächst eine Entschuppung der Haut mit Keratolytika wie Salizylsäure oder Harnstoff durchgeführt. Bei ausgedehnteren Formen der Erkrankung haben sich Präparate mit dem Wirkstoff Dithranol seit längerem bewährt. Sie wurden früher fast nur im Krankenhaus angewendet, können inzwischen aber in der so genannten Minutentherapie auch zu Hause eingesetzt werden. Kortison-haltige Salben lindern die Entzündung relativ schnell, führen jedoch bei längerer Behandlungsdauer zu einem Dünnerwerden der Haut. Mit neueren Präparaten kann diese Nebenwirkung bei richtiger Dosierung vermieden werden. Der lokal oder als Bad angewendete Wirkstoff Steinkohleteer kommt wegen seines unangenehmen Geruchs und der Verfärbung der Haut für viele Patienten nicht in Frage.

Bestrahlungen mit UV-B-Licht können die Beschwerden der Psoriasis-Patienten ebenso effektiv lindern wie Sonnenbäder, bei denen jedoch ein Sonnenbrand unbedingt vermieden werden muss. Auch Klimatherapien in spezialisierten Kuranstalten oder am Toten Meer wirken sich günstig auf die Schuppenflechte aus. Diese Art der Behandlung hat allerdings keine Langzeitwirkung.

Bei schwer betroffenen Patienten wird eine medikamentöse Therapie angewendet, meist begleitet von lokalen Maßnahmen. Hierfür stehen inzwischen zahlreiche Präparate zur Verfügung, deren Wirkung im Verhältnis zu den Nebenwirkungen vom Facharzt immer von Fall zu Fall abgewogen werden muss.

Für alle Psoriatiker ist regelmäßiges Hautpflege auch in den beschwerdefreien Zeiten unverzichtbar. Dazu gehören beispielsweise Bäder mit Öl- oder Salzzusätzen, bei denen die Schuppen aufgeweicht werden und sich leicht ablösen lassen. Mit Fettsalben und harnstoffhaltigen Cremes kann die Haut vor dem Austrocknen geschützt und die Feuchtigkeit in der Haut gehalten werden, so dass sie geschmeidig und frei von Rissen bleibt