Heuschnupfen im Anflug

Heuschnupfen im Anflug

Schon im Mittelalter als "Rosenfieber" umschrieben, hat sich der Heuschnupfen mittlerweile zu einer echten Volkskrankheit entwickelt. Unter Heuschnupfen versteht man einen jahreszeitlich bedingten allergischen Schnupfen – medizinisch korrekt als "saisonale allergische Rhinitis" oder auch "Pollinosis" bezeichnet.

Denn ein Heuschnupfen wird nicht durch Heu, sondern durch Blütenstaub – genauer: durch Eiweißbestandteile im Inneren des Pollenkörpers – ausgelöst. Pollen gelangen während der Gräser- und Baumblüte in die Luft. Sie bewirken an den Schleimhäuten der Atemwege, der Nase und den Augen eine allergische Reaktion. Die allergische Reaktion ist auf Allergene zurückzuführen, die sich an bestimmte weiße Blutkörperchen im Körper binden. Diese Bindung gibt bestimmte Stoffe ab (Histamin), die die typischen Beschwerden einer Allergie auslösen. Dazu gehören unter anderem tränende Augen, Niesattacken, rote Hautbereiche, juckende Bindehäute der Augen oder auch eine verstopfte Nase. Je nach Blütezeit der Pflanzenart und damit verbundenem Pollenflug lässt sich Heuschnupfen einteilen in einen:

  • Frühlingstyp: Allergene sind hauptsächlich Baumpollen (Ahorn, Birke, Eiche, Erle, Hasel, Ulme...)

  • Sommertyp: Allergene sind überwiegend Gräser- und Unkrautpollen (Beifuß, Schafsampfer, Wegerich)

  • Herbsttyp: Allergene sind vor allem Unkraut- und Kräuterpollen (Jakobskreuzkraut, Schimmelpilzsporen)

Heuschnupfen entsteht aufgrund einer angeborenen Neigung zur Überreaktion gegenüber bestimmten Substanzen. Zu den Ursachen des Heuschnupfens gehören sehr wahrscheinlich auch erbliche Faktoren. Im Verlauf der Erkrankung kann ein so genannter "Etagenwechsel" aufteten. Das bedeutet, dass die Krankheit auf die Lunge übergreift und somit zu allergischem Asthma führen kann. Dies kann durch frühe Erkennung und Behandlung verhindert werden.

Behandlung von Heuschnupfen

Ein Heuschnupfen wird medikamentös oder mittels Hyposensibilisierung behandelt:

  • Mit Mastzellenstabilisatoren kann man Heuschnupfenbeschwerden vorbeugen.

  • Antihistaminika verringern die Symptome von allergischen Beschwerden und lindern Niesen und Jucken sofort.

  • Kortisonpräparate wirken stärker aber nicht so schnell wie Antihistmainika.

  • Die Hyposensibilisierung soll die Reaktionsbereitschaft des Immunsystems auf bestimmte Pollen herabsetzen. Zu diesem Zweck werden dem Patienten über einen längeren Zeitraum winzige Mengen der Allergensubstanz injiziert.

Vorbeugung von Heuschnupfen

  • Die Pollenbelastung ist in der Regel morgens am stärksten.

  • Vermeiden Sie den Aufenthalt im Freien an sonnigen, windreichen Tagen.

  • Geschlossene Fenster zuhause und beim Autofahren helfen Ihnen, den Pollenkontakt zu reduzieren.

  • Vor dem Schlafengehen: Abspülen und waschen von Haaren, Körper und Kleidung.

  • Legen Sie getragene Kleidungsstücke außerhalb des Schlafzimmers ab.

  • Gewaschene Kleidung besser nicht im Freien trocknen, denn dabei können Pollen in den Textilien hängen bleiben.

  • Mit täglichem Staubsaugen und -wischen entfernen Sie die Pollen aus Ihrem Umfeld.

  • Unternehmen Sie Ihre Urlaubsreise in der Zeit, in der der Pollenflug in Ihrer Heimat am stärksten ist.

  • Pollenfilter im Auto.

  • Pollenwarndienste und Pollenflugkalender beachten.

Pollenflugkalender