Haarschäden durch Sonnenlicht

Haarschäden durch Sonnenlicht

Haare können durch das Sonnenlicht der lichtstarken Jahreszeit stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Kurzhaarträger, aber insbesondere Langhaarträger kennen die Probleme, die im Laufe des Sommers auftreten und sich bis in den Herbst hinein verstärken: Verlust an Farbe, Glanz und Geschmeidigkeit, Aufrauung, Spliss, Trockenheit, verminderte Dehnbarkeit und erschwerte Kämmbarkeit sind Zeichen einer ausgeprägten Schädigung. Geeignete Schutzmaßnahmen verhindern diesen "Sonnenbrand" der Haare.

Haare bieten nicht nur Schutz, sie sind Ausdruck der Persönlichkeit und ein bedeutendes Körpersignal in allen Kulturen. Während Sie im Winter in eine Erholungsphase eintreten, werden sie im Sommer mitunter einem starken lichtbedingten Stress ausgesetzt.

Das sichtbare Haar besteht aus drei Schichten. Die äußere Schuppenschicht umkleidet das Haar, schützt es und hält es zusammen. Sie ist durchsichtig und besteht aus 6 – 10 Zelllagen. In ihrem Aufbau erinnert sie an einen Tannenzapfen. Die Schuppen liegen dachziegelartig übereinander und beim gesunden Haar flach an, so dass das Licht wie bei einem Spiegel reflektiert wird und einen seidigen Glanz erzeugt. Nur wenn die Schuppenschicht intakt ist, kann die darunter befindliche Faserschicht optimal geschützt werden.

Die Proteine und Lipide der Schuppenschicht werden durch UVA – und UVB-Strahlung geschädigt. Die Folge: die Schuppenplatten liegen nicht mehr flach an, sie fransen aus, das Haar verliert an Glanz, wird strohig, erleidet Spliss und wird schwer kämmbar.

Den Hauptanteil des Haares bildet die Faserschicht, die sich nach innen fortsetzt und die inneren Markzellen der Haare umhüllt. Die Faserschicht besteht aus einer großen Zahl feinster Keratinfasern, die in Verbindung mit der Kittsubstanz dem Haar Reißfestigkeit und Elastizität verleihen. Die Pigmente sind in dieser Faserschicht eingelagert. Hier finden auch die Pigmentierungsprozesse beim Färben oder Tönen der Haare statt.

UVA- und UVB-Strahlung aber auch das sichtbare Tageslicht verursachen einen Abbau des Haarkeratins und einen Verlust der Farbpigmente der Faserschicht. Die Folge: die Haare werden heller, bei getönten und insbesondere bei gefärbten Haaren tritt der natürliche Farbton schneller hervor. Diese Effekte sind bei dauergewellten Haaren besonders ausgeprägt. Feuchtigkeit, Salz- und Chlorwasser verstärken diesen Prozess. Chlorwasser kann hell gefärbten Haaren einen unansehnlichen lang anhaltenden grünen Farbton verleihen. Graue Haare erhalten durch UV-Licht eine gelbliche Note.

Je heller die Haare sind, umso schneller laufen die schädigenden Prozesse ab. Schwarzes Haar ist in seiner Faserschicht kaum empfindlich. Lediglich die Schuppenschicht ist gefährdet. Auch dunkel gefärbtes oder getöntes Haar schützt vor Keratinabbau und schnellem Pigmentverlust.

Tipps zur Vermeidung von Haarschäden

  • Tragen einer Kopfbedeckung
  • Sofortiges Auswaschen von Salz- oder Chlorwasser
  • Verwendung alkoholfreier Pflegeprodukte
  • Haarbalsam mit UV-Schutz
  • Haarpflegeprodukte mit Farbschutz
  • Bei Tönung dunkleren Farbton wählen
  • Verwendung von Conditioner – glättet die Schuppenschicht, ggf. auch Lipid-Haarkur Silikonfluid gegen Spliss

Sind die Haare geschädigt, wachsen sie zum Glück wieder unbeschädigt nach. Im Gegensatz zur Haut erleiden sie keinen chronischen Lichtschaden und können in der lichtarmen Jahreszeit wieder gesund nachwachsen.