Gesunderhaltung mit der Tuina-Therapie

Gesunderhaltung mit der Tuina-Therapie

Unter dem Begriff Tuina-Therapie versteht man die chinesische Art von Manualtherapie. Es ist eine Mischung aus Chiropraktik, Energiemassage, Akupressur und verschiedenen manualtherapeutischen Methoden.

Die Therapie zeichnet sich mit speziellen therapeutischen Techniken und Manipulationen aus, die vor allem mit den Fingerkuppen, Handballen, Handflächen und Ellenbogen eines Therapeuten am Patientenkörper durchgeführt werden. Zu den 18 Grundgriffen der Tuina-Therapie gehören rollen, klopfen, drücken, zwicken, kreisen, stoßen, schieben, kneten, streichen und vieles mehr. Durch diese Grifftechniken werden sowohl punktuelle als auch großflächige Massagetechniken angewandt.

Die Tuina-Therapie basiert auf der Meridianlehre und ist die älteste Therapieform der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Aus ihr entwickelten sich mehrere andere Massagetechnicken. Die chinesische Lehre besagt, dass ein Energiefluss, das so genannte Qi, den Menschen auf definierten Energieleitbahnen, den Meridianen, durchströmt. Stauungen und Blockierungen des Qi-Flusses können Beschwerden hervorrufen. Die meisten Krankheiten sind die Folge eines unterbrochenen oder gestörten Energieflusses aber auch Unausgeglichenheit der inneren Organe. Mit Hilfe von Tuina werden die Blockaden gelöst, der gestörte Energiestrom ins Gleichgewicht gebracht und die Ausgeglichenheit der Organe wieder hergestellt. Durch berühren der Haut mit Hilfe der Grifftechniken wird der Energiefluss im Körper angeregt. Das kann vorbeugende aber auch heilende Wirkung haben.

Tuina umfaßt zwei Arten von Behandlung, nämlich die passive Behandlung und die Selbstbehandlung. Passive Tuina-Behandlung umfaßt Tuina für Kind, Tuina für Reposition von ausgerenkten Knochen und Qigong-Tuina. Dadurch wird die Krankheit behandelt oder ihr vorgebeugt. Tuina-Selbstbehandlung ist eine Methode der Gesundheitspflege und umfaßt eine Technik für Augenschönheit, für Gliedmaßen, für Magenpflege und gegen innere Unruhe.

Das Spektrum der Indikationen reicht vom großen Feld der Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates wie Hexenschuss, Prellungen, Zerrungen, Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfall, Wirbelsäulenerkrankungen und Gelenkschmerzen über innere Erkrankungen wie zum Beispiel Verdauungsstörungen, Atemwegserkrankungen, unregelmäßige und schmerzhafte Menstruationsblutungen, Geburtshilfe bis hin zu Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Depressionen.

Für Säuglinge und Kinder wurde eine sanfte Tuina-Variante abgewandelt. Therapeuten behandeln damit sehr unterschiedliche Leiden, wie Übelkeit, Bettnässen, Schlaf- und Essstörungen, allergische Rhinitis und Asthma brochiale, Neurodermitis, Diarrhoe bis hin zu Hyperaktivität. Auch hier hat sich der Einsatz der Tuina-Therapie sehr bewährt.

Die einzelne Behandlung dauert zwischen fünfzehn und dreißig Minuten, meist über einen Zyklus von zehn Sitzungen. Um den Schmerz zu lindern, kann man während der Tuina-Behandlung auch manchmal spezielle Salben oder Öle zum Einsatz bringen. Einige Massagegriffe der Tuina-Therapie können auch vom Patienten selbst zum Zwecke der Eigentherapie angewandt werden.

Erst recht Wellness-Tuina kann die allgemeine Befindlichkeit verbessern, Stress abbauen und Krankheiten vorbeugen, denn das Prinzip der Vorbeugung und Gesunderhaltung beruht in der chinesischen Medizin auf einer jahrtausendalten Tradition.