Eingesunkene Narben behandeln

Eingesunkene Narben behandeln

Schüsselförmige, eingesunkene 0,5 - 2 mm große tiefe Narben können durch Akne, Windpocken, Entzündungen der Haut sowie nach Verletzungen entstehen. Bei ausgeprägten entzündlichen, mit Eiterpusteln einhergehenden Formen der Akne entstehen sie oft an vielen Stellen.

Sie fallen durch die Unregelmäßigkeit ihrer Oberfläche und ihr oft bizarres, scharfkantiges Muster auf. Nicht nur für Frauen stellen diese häufig im Gesicht vorkommenden Narben eine erhebliche seelische Belastung dar. Entzündungen an der Haut können im schlimmsten Fall mit einer Narbenbildung abheilen. Gerade die Akneformen, die mit eitriger Pustelbildung einhergehen, tragen den Keim der Hautzerstörung bereits in sich. Toxische Entzündungsstoffe können die 0,1 mm dünne Schicht der Oberhaut, aber auch die sich daran anschließende 1 - 4 mm dicke Schicht der Lederhaut zerstören, indem sie sie förmlich abweiden. Aber auch das unsachgemäße Ausdrücken von Akneknoten kann den Entzündungsbrei in die Lederhaut und das Unterhautfettgewebe verlagern und das Zerstörungspotential dadurch erhöhen.

Oft ergibt sich ein Bild aus verschieden großen eingesunkenen und bizarren Närbchen, die einer Kraterlandschaft gleichen. Dem Hautarzt stehen verschiedene Therapieverfahren zur Verfügung, um das Hautbild zu verbessern.

Wird das Hautbild von leicht erhabenen und etwas eingesunkenen Närbchen dominiert, hat sich die Dermabrasion als klassisches Therapieverfahren bewährt. Die Therapie findet unter Vollnarkose statt. Mit einem Diamantschleifkopf, der 3000 Umdrehungen pro Sekunde zulässt, wird die Oberhaut soweit abgeschliffen, bis sich ein einigermaßen ebenes Bild ergibt. Inzwischen ist dieses Verfahren weitgehend von der CO² -oder Erbium:Yag-Lasertherapie abgelöst worden, da hier die Tiefe des Eingriffs wesentlich besser steuerbar ist. Beide Therapien haben zum Ziel, die scharfen Kanten auszugleichen und den Schattenwurf so zu gestalten, dass der Eindruck einer allenfalls flachen und hellen Narbe entsteht.

Ein ähnlicher, aber schwächerer therapeutischer Effekt kann auch durch mitteltiefes chemisches Peeling mit 30-prozentiger Trichloressigsäure entstehen. Einzeln stehende eingesunkene Narben können durch dermachirurgisches Herausschneiden mit einer Hautstanze oder dem Skalpell entfernt werden.

Allen Verfahren gemeinsam ist, dass ihr Erfolg nicht immer voraussagbar ist. Durch die Dermabrasion kann es zur Minderpigmentierung kommen, wenn durch den schwierig zu steuernden Eingriff die dünne Schicht der Oberhaut mit ihren pigmentbildenden Zellen völlig entfernt wurde. Die Abtragung mit dem Laser führt nur in seltenen Fällen zu diesem Problem, da die Therapietiefe festgelegt werden kann.

Es ist deshalb ratsam, vor Beginn einer großflächigen Behandlung ein kleines Hautareal probeweise zu behandeln. Hierdurch können die Verträglichkeit und Wirksamkeit einer Therapie sowie eventuelle unerwünschte Wirkungen erfahren werden.

Insbesondere für sehr feine und kleine Närbchen in Verbindung mit grobporiger Haut empfiehlt sich die Fruchtsäuretherapie mit Konzentrationen von 20 bis 70 Prozent unter hautärztlicher Aufsicht durchführen zu lassen. In 6 - 8 Sitzungen wird das Hautbild in der Regel deutlich gebessert und kann auch auf Dauer stabilisiert werden